Brandenburg: Sendepause nach Lob für Hooligandemo
Moderator Martin Kesici von Star FM freigestellt
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Der Berliner Radiomoderator und frühere Castingshow-Sieger Martin Kesici hat sich mit zweifelhaften Aussagen zu Hooligans vorerst um seinen Job gebracht. Die Geschäftsführung des Radiosenders „Star FM“ habe Kesici vorläufig freigestellt, erklärte der Sender.
Martin Kesici hatte auf seiner Facebookseite die „Hooligans gegen Salafisten“-Demonstration in Köln am vergangenen Sonntag begrüßt. Er schrieb verschiedenen Medien zufolge: „Endlich gehen die Deutschen gegen die Salafisten auf die Straße. Wurde auch Zeit.“ Als dieser Eintrag Protest verursachte, antwortete er wohl: „Langsam reicht es, wir dürfen uns nicht alles gefallen lassen von solch radikalem Gesocks.“ Seiner Meinung nach waren „keine Nazis“ bei der Demonstration, sondern „auch Türken, Schwarze, Kurden etc. Ich supporte das sehr gern.“
Bei der Demonstration war es zu schweren Ausschreitungen gekommen; die Polizei sprach von einem „Zweckbündnis zwischen Hooligans und Rechtsextremisten“. Nachdem Kesici weiter Kritik einstecken musste, löschte er den Eintrag, den er missverständlich nannte, und distanzierte sich „von jeder Form der Gewalt“. Er entschuldigte sich „bei allen Fans, die sich auf den Schlips getreten fühlen“. Schließlich unterstütze er „weder Nazis/Rechte noch andere extreme Gruppierungen“ und wolle „nicht in die radikale Ecke gedrängt werden“.
Der Sender teilte mit: „Martin Kesici hat sich zwar für seine Äußerung entschuldigt und das Posting gelöscht, dennoch bedarf es noch weiterer Gespräche dazu.“ Der Musiker war 2003 bekannt geworden, als er bei der Casting-Show „Star Search“ gewann. Seine Single „Angel of Berlin“ stieg auf Platz 1 in die Charts ein. Bei „Star FM“ moderiert er den „T-Bones Breakfast Club“ morgens von 5 bis 9.45 Uhr.Bodo Straub
Die Macht der Hooligans: Seite 3
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