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Brandenburg: Silvesterfeiern: 28 Menschen verletzt Jugendliche betrunken ins Krankenhaus gebracht

Potsdam/Berlin - Bei Silvesterfeiern sind im Land Brandenburg 28 Menschen verletzt worden. In einer Wohnung in Heiligengrabe bei Wittstock explodierte ein selbst gebastelter Feuerwerkskörper, wie Innenministerium und Polizei gestern mitteilten.

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Potsdam/Berlin - Bei Silvesterfeiern sind im Land Brandenburg 28 Menschen verletzt worden. In einer Wohnung in Heiligengrabe bei Wittstock explodierte ein selbst gebastelter Feuerwerkskörper, wie Innenministerium und Polizei gestern mitteilten. Dabei verlor ein 26-jähriger Mann den kleinen Finger und ein weiteres Fingerglied der linken Hand. Er musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Zur Höhe des Sachschadens konnten noch keine Angaben gemacht werden. In den übrigen Fällen blieb es bei leichten Verletzungen.

Insgesamt verzeichneten Polizei und Feuerwehren ähnliche Einsatzzahlen wie in den Vorjahren, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. Die Feuerwehren mussten bis zum Morgen zu 121 Einsätzen ausrücken. Allein in Westbrandenburg kam es nach Angaben des Potsdamer Polizeipräsidiums zu 19 Bränden unter anderem auf Balkonen und von Abfallcontainern. Das Polizeipräsidium Frankfurt (Oder) registrierte zwölf durch Pyrotechnik verursachte Feuer.

In Schönfließ nördlich von Berlin flog eine Silvesterrakete kurz nach Mitternacht durch das offene Fenster eines Mehrfamilienhauses und entzündete ein Sofa, wie die Polizei mitteilte. Die Bewohner konnten die Flammen ersticken. In Templin musste die Feuerwehr einen brennenden Balkon löschen, der Aufgang wurde vorsorglich evakuiert.

Auch in einem Rathenower Mehrfamilienhaus geriet ein Balkon durch einen Feuerwerkskörper in Brand. Da die Bewohner nicht zu Hause waren, kämpften drei vorbeikommende Passanten gegen die Flammen, bis die Feuerwehr eintraf.

Insgesamt registrierte die Polizei 56 Fälle, in denen vorschriftswidrig mit Feuerwerkskörpern umgegangen wurde. In den meisten Fällen seien Briefkästen beschädigt worden, aber auch Bushaltestellen und Abfallbehälter.

Wegen Alkoholmissbrauchs mussten ein 14-Jähriger aus dem Landkreis Havelland und eine 16-Jährige aus Potsdam-Mittelmark in Kliniken eingeliefert werden. In Börnicke bei Bernau lieferten sich betrunkene Jugendliche eine Schlägerei. Bei dem 19-jährigen Angreifer ergab ein Atemalkoholtest nach Polizeiangaben 4,83 Promille. Ein 24-Jähriger, der mit einer Platzwunde am Kopf in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste, hatte 2,8 Promille. In Rüdnitz fuhr ein Pkw-Fahrer, der in Schlangenlinien unterwegs war, der Polizei davon und kollidierte mit einem Baum. Er musste schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden.

In Berlin hatten Polizei und Feuerwehr in der Silvesternacht weniger als früher zu tun. Polizeieinsatzleiter Michael Krömer bedankte sich gestern beim Wetter für das „überaus erfreuliche“ Ergebnis. Der nassen Kälte schrieb der Polizist nämlich seine friedliche Silvesterbilanz zu: Mehr feiernde Menschen am Brandenburger Tor, aber stadtweit deutlich weniger Schlägereien und Brände. Bei der ungemütlichen Witterung habe es die meisten schnell wieder nach Hause getrieben, meinte Krömer. Und die Polizei hatte dadurch etwa 20 Prozent weniger Einsätze, die Feuerwehr 16 Prozent weniger Brände. Die Zahl der Böllerverletzten halbierte sich auf 47. Der schlimmste Unfall ereignete sich in der Neuköllner Hobrechtstraße: Ein 18-Jähriger zündete eine Rakete in der Hand, dabei fing seine Kleidung Feuer. Er schwebt in Lebensgefahr. Die Zahl der Menschen, die in der Nacht verarztet wurden, lag mit 1100 im Mittel. 1000 Polizisten waren im Einsatz, dazu 1500 Feuerwehrleute und Sanitäter.

ddp/Ha

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