Brandenburg: Skandal um Ekelfleisch weitet sich aus Nun sind schon zwei Döner-Firmen betroffen
Berlin - Ungenießbares Ekelfleisch aus Bayern ist möglicherweise von einem weiteren Döner-Produzenten in Berlin zur Herstellung von Kebab verwendet worden. Das stellten die Behörden gestern anhand der Lieferlisten des mutmaßlich betrügerischen Händlers in Schwaben fest, der minderwertige Schlachtreste zur Döner-Produktion nach Berlin verkauft hat.
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Berlin - Ungenießbares Ekelfleisch aus Bayern ist möglicherweise von einem weiteren Döner-Produzenten in Berlin zur Herstellung von Kebab verwendet worden. Das stellten die Behörden gestern anhand der Lieferlisten des mutmaßlich betrügerischen Händlers in Schwaben fest, der minderwertige Schlachtreste zur Döner-Produktion nach Berlin verkauft hat. Bislang war nur ein Berliner Empfänger der falsch deklarierte Ware bekannt gewesen. Zugleich teilte die Gesundheitsverwaltung gestern mit, zwei sichergestellte Kebab-Spieße, die aus den Lieferungen des schwäbischen Händlers hergestellt wurden, hätten sich als gesundheitlich unbedenklich erwiesen.
Wie berichtet, hat der Händler 83 Tonnen Fleisch zur Kebab-Produktion nach Berlin verkauft, davon waren 49 Tonnen minderwertiges Fleisch der „Kategorie 3“. Dönerspieße aus dem Betrieb waren an Imbisse und Restaurants in mehreren Bundesländern geliefert worden. In Brandenburg wurden sie unter anderem in Potsdam und Nuthetal verkauft.
Ob die Lieferungen an den zweiten Döner-Hersteller gleichfalls aus falsch etikettiertem K3-Fleisch bestanden oder ordnungsgemäß waren, ist noch unklar. Ermitteln wird nun auch bei diesem Unternehmen. Dabei werden auch alle Auslieferungslisten durchgesehen, um anschließend bei Kebab-Buden und anderen Empfängern nach Resten des möglicherweise ungenießbaren Döner-Fleisches zu fahnden.
Ebenso intensiv hatten die Behörden am vergangenen Wochenende nach den Auslieferungsresten des zuerst bekannt gewordenen Berliner Empfängers von „K3“-Fleisch gesucht – und noch zwei Spieße in Marzahn und Tempelhof entdeckt. Entgegen der ursprünglichen Annahme stammte das Kebab aber nun doch nicht aus den Chargen mit minderwertigem Fleisch, wie Untersuchungen gestern ergaben. Laut Gesundheitsverwaltung waren es „einwandfreie Hähnchenschenkel ohne Keim-Belastung“. CS
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