Brandenburg: Sommer, Sonne, Stau
Senat nutzt Ferienzeit, um Autobahn und Brücken auszubessern und muss dazu Fahrbahnen sperren
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Berlin - Urlaubszeit ist Stauzeit, glücklich ist, wer in der ersten Woche die Koffer gepackt und Berlin über die Avus hinter sich gelassen hat. Denn ab kommender Woche reißen Bauarbeiter den Stadtring auf, um den in die Jahre gekommenen Belag zu erneuern. Gleich zwei Abschnitte der A100 sind betroffen. Außerdem gibt es neue Tempolimits auf zwei maroden Brücken, die unverzüglich und dauerhaft gelten. Jedenfalls bis die Planer der Senatsverkehrsverwaltung so weit sind, „Ersatzneubauten“ zu errichten. In ungefähr fünf Jahren wird es so weit sein.
A115, AS Spanische Allee
Ab Freitag rattern die Presslufthammer zwischen der Anschlussstelle (AS) Spanische Allee und der Stadtgrenze. Mit den größten Behinderungen ist während der „Ertüchtigung der Fahrbahndecke“ ab 6. August zu rechnen, der Verkehr wird über eine Fahrbahn geführt. Auch hier beträgt die Bauzeit gut vier Wochen (bis 17. August). In dieser Zeit erneuern die Arbeiter 24 000 Quadratmeter Asphaltdecke, 1000 Quadratmeter Brückenbelag und tragen 3300 Meter Fahrbahnmarkierungen auf. 580 000 Euro überweist der Bund dafür an die ausführenden Firmen. Auch hier wird rund um die Uhr gearbeitet.
A100, Funkturm
Ein Tempolimit von 60 Stundenkilometern, Fahrverbot für Sonderfahrzeuge und für Lkws mit mehr als 3,5 Tonnen auf der linken und mittleren Spur gilt auf der Ringbahnbrücke und der Westendbrücke. Außerdem müssen 3,5-Tonner einen Abstand von 70 Metern zum nächsten ähnlich schweren Fahrzeug einhalten. Entsprechende Schilder schrauben die Bauarbeiter zwischen dem 20. und dem 24. Juli, danach gilt diese Regelung dann.
A100, AS Schmargendorf
Am Montag um fünf in der Frühe ist die A100 zwischen der Anschlussstelle Schmargendorf und bis zum Tunnel Rathenauplatz auf eine Spur verengt in Fahrtrichtung Süd. Zwei Wochen lang dauert dort zunächst die Sanierung, dann folgen Sperrung und Arbeiten in Fahrtrichtung Nord. Die Bauarbeiter reißen die Fahrbahnen gründlich auf, um auch die tieferliegenden Asphaltschichten und 60 000 Tonnen Material zu sanieren, das entspricht 2300 Lkw-Ladungen. 2,2 Millionen Euro kostet die Maßnahme, die am 16. August abgeschlossen sein soll. Der Bund zahlt die Zeche.
Der Berliner Stadtring
„Der Stadtring ist eine der am stärksten befahrenen Autobahnen Europas“, sagt Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler (SPD). Mehr als 185000 Fahrzeuge nutzen diese täglich. Jedenfalls an den besonders stark genutzten Abschnitten wie dem zwischen Kurfürstendamm und Schmargendorf. Und der wurde 1956 gebaut. Damals nutzen nur gut 30 000 Autos täglich den Stadtring. Auch die Brücken stammen aus den 60er-Jahren. Diese müssen komplett erneuert werden. Am Geld mangelt es nicht, das überweist der Bund, sobald eine Erneuerung fällig ist. Aber die Planung dauert. Nur der Ersatzneubau für die Brücke am Kleeblatt, unmittelbar nach der Avus-Tribüne, läuft bereits die Ausschreibung. Geplanter Baubeginn: 2016. Ralf Schönball
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