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Brandenburg: Sozialmaserati läuft weiter auf Treberhilfe Ehlerts Dienstfahrzeug wurde in Potsdam gestoppt

Berlin/Potsdam - Die Berliner Treberhilfe hat den Luxus-Dienstwagen ihres Chefs Harald Ehlert offenbar noch immer nicht abgemeldet: Nach Informationen dieser Zeitung ist der Maserati Quattroporte mit dem Kennzeichen „B-TH 712“ noch immer auf die skandalumwitterte Sozialfirma zugelassen. Dabei hatte der Verein vor Wochen erklärt, der Wagen sei verkauft – an ein Potsdamer Autohaus, für 30 000 Euro.

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Berlin/Potsdam - Die Berliner Treberhilfe hat den Luxus-Dienstwagen ihres Chefs Harald Ehlert offenbar noch immer nicht abgemeldet: Nach Informationen dieser Zeitung ist der Maserati Quattroporte mit dem Kennzeichen „B-TH 712“ noch immer auf die skandalumwitterte Sozialfirma zugelassen. Dabei hatte der Verein vor Wochen erklärt, der Wagen sei verkauft – an ein Potsdamer Autohaus, für 30 000 Euro. Das hatte auch das Potsdamer Autohaus bestätigt. Weiterverkauft worden ist der Wagen allerdings bis heute nicht. Treberhilfe-Aufsichtsratschef Carsten Krueger erklärte am Mittwoch erneut: „Der Wagen steht zum Verkauf.“

Zudem war der Sportwagen erst vor wenigen Tagen in Potsdam gestoppt worden. Am Steuer soll nach Aussagen aus Kreisen der Treberhilfe zwar ein Mitarbeiter des Potsdamer Autohauses gesessen haben. Doch pikant ist: Da der Wagen noch auf die Treberhilfe zugelassen ist, kommt auf den Verein wegen der Potsdamfahrt ein Bußgeldverfahren zu. Denn der Verein als Halter darf das Auto ohne Fahrtenbuch nicht fahren. Das war der Treberhilfe gerichtlich auferlegt worden, nachdem der Maserati in Mecklenburg-Vorpommern geblitzt worden war. Eine Klage gegen die Auflage hatte Ehlert am Tag vor dem Verhandlungstermin zurückgezogen und das damit begründet, dass der Wagen verkauft werden solle.

Nach Angaben eines Insiders hat die Treberhilfe nicht nur ihren Maserati mit dem Parkplatz im Autohaus gerettet: Auch der übrige, vor allem aus BMW-Geländewagen bestehende Luxusfuhrpark sei noch komplett vorhanden.

Dennoch wird die Treberhilfe ihrem Aufsichtsrat zufolge nicht ihren Status als gemeinnützige Gesellschaft verlieren und weiter steuerfrei wirtschaften können. Ein Gutachten der Wirtschaftsprüfer Verhülsdonk habe dies bestätigt. Dies sagte Krueger am Mittwoch und betonte, dass die „Maserati-Affäre“ bisher keinen Einfluss auf die guten Geschäfte der Treberhilfe gehabt habe.

Die Wirtschaftsprüfer hätten die Frage der Gemeinnützigkeit wegen der Entlohnung von Firmengründer Harald Ehlert geprüft: Dieser verfügte über zwei luxuriöse Dienstwagen, ein hohes Gehalt, eine günstige Mietwohnung in der Villa der Treberhilfe in Caputh, wo zwei Haushälterinnen, ein Gärtner und Chauffeur zu Diensten standen. „Bei der Bewertung der Einkünfte ist zu berücksichtigen, dass Herr Ehlert über 20 Jahre hinweg die Treberhilfe aufgebaut hat“, sagte der neu ins Gremium aufgenommene Aufsichtsrat Frank Biskup. Der personell verstärkte Aufsichtsrat geht auch auf Konfrontation zum Dachverband Diakonie Berlin-Brandenburg. Biskup sagte: „Dadurch, dass die Gemeinnützigkeit infrage gestellt und von einer drohenden Insolvenz gesprochen wurde, ist ein Auftrag nicht zustande gekommen.“ Nun prüfe man „juristische Schritte“. W. van Bebber, S. Jacobs, R. Schönball

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