Brandenburg: SPD-Mann soll in Vereinskasse gegriffen haben
Anzeigen wegen Untreue gegen Spandauer Politiker
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Berlin - Gegen den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden der Spandauer SPD-Fraktion, Uwe Bröckl, wird wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. Er wird beschuldigt, als Vorstandsmitglied zweier Vereine Gelder unterschlagen zu haben. Der Bezirksverordnete bestätigte auf Nachfrage, dass er von allen Parteiämtern zurückgetreten ist. Zu den Vorwürfen wollte er sich dagegen ohne seinen Anwalt nicht äußern.
Bröckl war unter anderem Vorsitzender des Vereins Spandau Neustadt, der eng mit dem dortigen Quartiersmanagement kooperiert und unter anderem ein Kiez-Café betreibt. Man sei aufmerksam geworden, als Mahnungen für Rechnungen eingingen, die längst bezahlt sein sollten, sagte ein Vorstandsmitglied. Nachprüfungen hätten ergeben, dass Fördergelder von den Unterkonten einzelner Projekte auf andere Konten überwiesen und bar abgehoben wurden. Von einer fünfstelligen Summe ist die Rede, die noch nicht genau beziffert werden könne. Am Mittwoch vergangener Woche habe man daraufhin einen Strafantrag gegen Bröckl gestellt.
Daraufhin sei auch der Verein „Stark ohne Gewalt“ aufmerksam geworden, bei dem Bröckl als Kassierer fungiert. Auch dort ergab eine Überprüfung finanzielle Ungereimtheiten; es wurde Anzeige erstattet. Ein weiterer Strafantrag wurde inzwischen durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gestellt, von der die Fördermittel stammten. Das Präventionsprojekt gegen Jugendgewalt geht auf eine Initiative des SPD-Fraktionschefs im Abgeordnetenhaus, Raed Saleh, zurück, der auch Vorsitzender der SPD ist
Beide Vereine stehen wegen der durch die Manipulationen entstandenen Finanzlöcher jetzt vor einer ungewissen Zukunft. Für den Spandauer SPD-Fraktionsvorsitzenden Christian Haß ist der Fall dagegen aus Sicht der Partei mit dem Rücktritt von Bröckl abgeschlossen. Zu den Vorwürfen gegen seinen ehemaligen Stellvertreter wollte sich der Kommunalpolitiker nicht äußern. Parteigelder seien auf jeden Fall nicht betroffen, sagte Haß auf Nachfrage. Rainer W. During
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