Brandenburg: Spree-Neiße: Abgeordnete mit Stasi-Vita
Forst - Bei drei Abgeordneten des Kreistags Spree-Neiße gibt es Hinweise auf eine frühere Zusammenarbeit mit der DDR-Staatssicherheit. Das hat eine erneute Überprüfung der 50 Kreistagsvertreter ergeben, wie der Vorsitzende der fünfköpfigen Prüfungskommission, Superintendent Michael Moogk, am Donnerstag in Forst mitteilte.
Stand:
Forst - Bei drei Abgeordneten des Kreistags Spree-Neiße gibt es Hinweise auf eine frühere Zusammenarbeit mit der DDR-Staatssicherheit. Das hat eine erneute Überprüfung der 50 Kreistagsvertreter ergeben, wie der Vorsitzende der fünfköpfigen Prüfungskommission, Superintendent Michael Moogk, am Donnerstag in Forst mitteilte. Bei den Abgeordneten handele es sich um den 59-jährigen Linke-Fraktionsvorsitzenden Diethelm Pagel, den 77-jährigen DSU-Abgeordneten Adalbert Gloyna sowie einen namentlich nicht genannten Abgeordneten, erklärte Moogk. Der ehemalige Bürgermeister von Burg, Martin Schmidt (Linke), der im Januar dienstliche Kontakte zur Staatssicherheit eingeräumt hatte, legte sein Kreistagsmandat schon zum 1. Februar nieder.
Der Kreistag beschloss am Mittwoch, offensiv mit den Überprüfungsergebnissen umzugehen und zwei der drei positiven Stasi-Bescheide zu veröffentlichen. Zwei der drei Abgeordneten hatten zuvor einer Veröffentlichung zugestimmt, wie Landrat Harald Altekrüger (CDU) mitteilte. Gegen den dritten Abgeordneten gebe es vor allem „unredliche Verdächtigungen“, erklärte Moogk. Um ihn in der Öffentlichkeit nicht zu diskreditieren, hätten die Kreistagsabgeordneten einer Veröffentlichung des Namens nicht zugestimmt.
Gloyna soll laut Prüfbericht 1959 im Anschluss an eine Vernehmung bei der Stasi zu seinen Verbindungen nach Westdeutschland und Westberlin aufgrund „kompromittierenden Materials“ für eine Zusammenarbeit mit der Stasi-Bezirksverwaltung Cottbus gewonnen worden sein. Eine Verpflichtung habe nicht vorgelege. Weitere Treffen und Berichte seien aus den Unterlagen nicht ersichtlich. Pagel soll ab 1975 „Gesellschaftlicher Mitarbeiter der Staatssicherheit“ (GMS) gewesen sein. Nach Unterlagen der Stasi-Kreisdienststelle Guben vom April 1980 soll er unter dem Decknamen „Diethelm“ geführt worden sein. Bei Pagel seien persönliche Verpflichtungen in den Unterlagen gefunden worden. Konsequenzen bleiben den Fraktionen und den Abgeordneten vorbehalten, so Altekrüger. Britta Beyer
Britta Beyer
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: