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Auszeichnung: Stechlinsee ist „Lebendiger See“ 2012

Faden-Laichkraut, Erbsenmuschel und Armleuchteralgenarten sei Dank: Der Stechlinsee im Norden Brandenburgs ist zum „Lebendigen See des Jahres 2012“ ernannt worden. Der bundesweite Titel wurde von der Umweltschutzorganisation Global Nature Fund in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben.

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Berlin/Neuglobsow - Der Stechlinsee im nördlichen Brandenburg ist zum „Lebendigen See“ 2012 gekürt worden. Die Auszeichnung des Global Nature Fund wurde am Donnerstag erst zum zweiten Mal in Deutschland vergeben, wie die Organisation in Berlin mitteilte. Sie will damit auf die besondere Bedeutung des Sees aufmerksam machen.

Mit seinem Naturreichtum, seiner Tiefe und hervorragenden Sicht sowie der kulturellen Bedeutung für die Region sei der Stechlinsee einer der interessantesten Seen unter den norddeutschen Gewässern, hieß es zur Begründung. Anlass der Auszeichnung ist der diesjährige Weltwassertag am 22. März. Der Global Nature Fund hat nach eigenen Angaben 1998 das internationale Seennetzwerk „Living Lakes“ ins Leben gerufen. Die Auszeichnung wird im Rahmen des Netzwerkes Lebendige
Seen Deutschland vergeben.

Der Stechlinsee sei einer der wenigen Seen in Deutschland, an dem sich Wassersportler und Naturschützer gemeinsam für die biologische Vielfalt und eine gute Wasserqualität einsetzten, hieß es weiter. Der NABU Landesverband und der Landestauchsportverband würden mit Informationskampagnen, Aktionstagen und Naturführungen die Wertschätzung für den See fördern.

Der Stechlinsee liegt in einem bereits 1938 ausgewiesenen Naturschutzgebiet, das 2001 auf mehr als 8.600 Hektar Größe erweitert wurde. Es erstreckt sich heute von Fürstenberg im Osten bis Rheinsberg im Westen und von Dollgow im Süden bis zur Landesgrenze von Mecklenburg- Vorpommern. Seltene Arten, wie das vom Aussterben bedrohte Faden-Laichkraut, die Erbsenmuschel, von der es nur noch wenige Nachweise in Deutschland gibt, sowie verschiedene Armleuchteralgenarten kommen im Stechlinsee vor, heißt es in der Begründung des Global Nature Fund. Fisch- und Seeadler nutzen den See als Nahrungsgewässer, die Große Rohrdommel brütet in seinen Buchten und Fischotter jagen im Uferbereich nach Fischen.

Doch die Idylle trügt: die Phosphorkonzentration im Tiefenwasser ist laut Stiftung in den vergangenen zwei Jahrzehnten beständig angestiegen. Der See habe in dieser Zeit 100 Hektar seiner wertvollen Unterwasserpflanzengesellschaften verloren. Noch seien aber nicht „alle Faktoren, die für diese Veränderungen verantwortlich sind, ausreichend analysiert“, heißt es in der Pressemitteilung.

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