Brandenburg: Steinewerfer auf A 10 hält Polizei in Atem Ermittlergruppe „Kiesel“ ist eingesetzt
Potsdam/Rangsdorf - Die Suche nach den unbekannten Tätern, die im Bereich des südlichen Berliner Rings, der Autobahn 10, mehrmals Steine auf Autos und Lastwagen geworfen haben, hält Polizei und Staatsanwaltschaft weiter in Atem. Wenige Tage vor Beginn der Weihnachtsreisewelle fehlt weiter jede Spur von den Steinewerfern, sagte Staatsanwalt Tom Köpping.
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Potsdam/Rangsdorf - Die Suche nach den unbekannten Tätern, die im Bereich des südlichen Berliner Rings, der Autobahn 10, mehrmals Steine auf Autos und Lastwagen geworfen haben, hält Polizei und Staatsanwaltschaft weiter in Atem. Wenige Tage vor Beginn der Weihnachtsreisewelle fehlt weiter jede Spur von den Steinewerfern, sagte Staatsanwalt Tom Köpping. Die Behörde ermittelt wegen versuchten Mordes. Der Fall sei eine ernsthafte Sache, so Köpping, „wir werden alles tun, um das aufzuklären.“ In den vergangenen Nächten blieb es ruhig.
Der oder die Unbekannten hatten erst in der Nacht zum vergangenen Freitag und dann nochmals in der Nacht zum Montag zum Teil handgroße Schottersteine vom gleichen Standort, einer Fußgängerbrücke bei Rangsdorf (Teltow-Fläming) geworfen. Sie trafen zehn Lkw und ein Auto. Dabei wurde ein Fahrer durch umherfliegende Glassplitter am Auge verletzt, er musste in ein Krankenhaus geliefert werden. Nur mit viel Glück seien schwere Unfälle verhindert worden. Die Fahrer konnten ihre Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen zum Stehen bringen. Im Falle einer Verurteilung droht den Tätern eine lebenslange Haftstrafe.
Die Polizei hat die Sonderermittlergruppe „Kiesel“ gegründet, sagte Polizeisprecherin Katrin Laurisch. An der Gruppe seien 18 Polizisten beteiligt. Details zum Fortschritt der Fahndung gab sie nicht heraus, um kein Täterwissen preiszugeben. „Wir führen Maßnahmen durch, die zur Ermittlung des Täters führen könnten“, so Laurisch. Noch in der Nacht zum Montag war die Polizei mit Spürhunden und einem Hubschrauber vor Ort – gefunden wurde nichts. Weitere Zeugen werden immer noch gesucht. Die betroffenen Fahrer konnten bislang keine entscheidenden Hinweise geben.
Die Fußgängerbrücke verläuft über der Autobahn 10, in Höhe der Ortschaften Rangsdorf und Dahlewitz. Sie führt zu einem Gewerbegebiet. Etwa 300 Meter entfernt, befinden sich das Van der Valk Hotel sowie ein Gebäude des Triebwerksherstellers Rolls Royce.
Zu Ostern 2008 hatte ein tragischer Todesfall zu bundesweiten Schlagzeilen geführt. Bei Oldenburg (Niedersachsen) hatte ein Mann einen sechs Kilogramm schweren Holzklotz von einer Brücke über der A 29 fallen lassen. Der Klotz durchschlug die Windschutzscheibe eines Wagens und verletzte die 33 Jahre alte Olga K. auf dem Beifahrersitz tödlich – vor den Augen ihres Mannes und ihrer beiden sieben und neun Jahre alten Kinder. Der Täter wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Tobias Reichelt
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