Brandenburg: „Still ruht das Terminal“ Bahn-Streik trifft
märkische Firmen kaum
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Potsdam/Eisenhüttenstadt - Der am Donnerstag gestartete Lokführerstreik hat die Brandenburger Unternehmen zunächst kaum getroffen. „Wir werden das einigermaßen glimpflich überstehen“, sagte ein Sprecher des Stahlwerks in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) am Freitag. Am Vortag seien noch alle Züge durchgekommen. Dies gelte nun nicht mehr, das Ende des Streiks sei ja aber schon abzusehen.
„Das war ein Warnschuss“, betonte der Sprecher. Ein mehrtägiger Streik beispielsweise von Montag bis Freitag „hätte garantiert Auswirkungen“. Das Stahlwerk ist auf Erzlieferungen aus dem Hamburger Hafen angewiesen; zudem werden die Produkte mit der Bahn abtransportiert.
Bei den brandenburgischen Güterverkehrszentren (GVZ) ging am Freitag nichts mehr. „Still ruht das Terminal“, sagte Joachim Gollnick, Vertriebs- und Marketingleiter der Infrastruktur und Projektentwicklungsgesellschaft (IPG) in Potsdam, die die Verkehrszentren betreibt. Der „AlbatrosExpress“ zwischen Großbeeren (Teltow-Fläming) und den Seehäfen sei am Donnerstagnachmittag gar nicht erst losgefahren und der „Parcel-Intercity“ zwischen den westfälischen Städten Unna und Bönen sowie Wustermark (Havelland) für Freitag abbestellt worden.
Der wirtschaftliche Schaden sei nicht sehr hoch, da die Zügen hauptsächlich Konsumgüter transportierten, erläuterte Gollnick.
Produktionen seien kaum betroffen. „Aber ein Imageschaden ist es natürlich schon für die Bahn.“ „Keine Probleme“, hieß es bei der PCK Raffinerie in Schwedt (Uckermark). Da das Unternehmen größtenteils auf die Dienste einer Privatbahn zurückgreife, seien alle Touren wie geplant rausgegangen.
Das benötigte Mineralöl fließt per Pipeline zum Werk, die Produkte wie Benzin und Diesel werden aber auf der Schiene zum Kunden gebracht.
Auch der Sprecher der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, Thorsten Elsholtz, erklärte, bisher habe er noch nicht von Mitgliedsfirmen mit Produktionsausfällen gehört. Bei einem andauernden Streik könne sich das aber rasch ändern. Auch Kurzarbeit könne dann bei einigen Unternehmen zum Thema werden.
Die Lokführergewerkschaft GDL hatte am Donnerstagmittag mit dem Ausstand begonnen. Der Streik sollte am Samstagmorgen um 6.00 Uhr enden. Angaben der Bahn zufolge hatte der Streik den Schienengüterverkehr in Ostdeutschland nahezu lahmgelegt. Schwer beeinträchtigt sei auch der internationale Güterverkehr, hieß es.
Dagegen sei es gelungen, für die Versorgung wichtige Züge - etwa zur Belieferung von Kraftwerken - fahren zu lassen.
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