Brandenburg: „Stolpersteine“ in Cottbus und Frankfurt
Cottbus - Das Pflaster vor der Cottbuser Mühlenstraße 40 wird aufgegraben. Fachschüler vom nahe gelegenen Oberstufenzentrum setzen einen „Stolperstein“ für Max Krohn.
Stand:
Cottbus - Das Pflaster vor der Cottbuser Mühlenstraße 40 wird aufgegraben. Fachschüler vom nahe gelegenen Oberstufenzentrum setzen einen „Stolperstein“ für Max Krohn. „Als 70-jähriger war der jüdische Kaufmann zunächst ins Ghetto Theresienstadt und von dort ins Konzentrationslager Treblinka verschleppt worden“, berichtet Gudrun Breitschuh-Wiehe, eine der Mitinitiatorinnen der „Stolperstein“-Aktion in Cottbus. 22 dieser Steine für Nazi-Opfer wurden in dieser Woche ins Cottbuser Gehwegpflaster gesetzt. Gestern wurden auch in Frankfurt (Oder) „Stolpersteine“ verlegt, die an sieben von den Nazis verschleppte Frankfurter erinnern, so vor dem letzten Wohnhaus von Dina und Martin Eisenhardt, die 1942 deportiert worden waren. Ihre Spuren verlieren sich in Theresienstadt und Auschwitz.
In Cottbus wurden erstmals auch zwei Betonsteine mit Messingplatten für Verfolgte des Nazi-Regimes gesetzt – für einen Sozialdemokraten und einen Kommunisten. 20 weitere „Stolpersteine“ sollen folgen. Bereits elf dieser Gedenksteine erinnern in Cottbus und sieben in Frankfurt an Schicksale aus der Nazi-Zeit. Etwa 100 Cottbuser Juden sollen nach Recherchen des „Stolperstein“-Teams Anfang der 40er Jahre deportiert und umgebracht worden sein. Möglichst allen soll in der Stadt ein Mahnmal gesetzt werden.
Einige der Steine wurden in den vergangenen Wochen geschändet. Ende Juni wurden zwei „Stolpersteine“ in der Bahnhofsstraße mit Farbe beschmiert. Der Gedenkstein für den früheren Jüdischen Friedhof in der Straße der Jugend wurde mit schwarzer Farbe übergossen, seit 2005 ist das bereits der siebente Übergriff auf das Mahnmal. Außerdem wurden im vergangenem Jahr nach Polizeiangaben sieben „Stolpersteine“ gestohlen. Brita Beyer
Brita Beyer
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: