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Wintervorrat. Im vergangenen Winter reichten die Salzvorräte meist nicht.

© dpa

Brandenburg: Streugut und Schlagloch

Die Winterschäden sind noch nicht alle beseitigt. Die Straßenmeistereien füllen ihre Lager

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Potsdam - „Salznotstand“ war wohl das Wort, das im vergangenen Winter die meisten Autofahrer beschäftigt hat. Nun meldet der Wetterbericht den ersten Frost und Brandenburgs Straßenmeistereien bereiten sich auf ihren Winterdienst vor. Dabei sind noch längst nicht alle Schlaglöcher aus dem vergangenen Winter ausgebessert In Frankfurt (Oder) gebe es noch Geld, um größere Schäden aus dem Frühjahr zu beseitigen, sagte Stadtsprecherin Vera Kubler. Bislang seien etwa 70 Prozent der Löcher gestopft. Fast eine Million Euro kosteten die Winterfolgen auf den Straßen die Stadt.  Ein größerer Salzvorrat werde in diesem Winter nicht vorgehalten, so Kubler. Zwar habe Frankfurt im vergangenen Jahr Engpässe gehabt, aber die Lager seien nicht größer. Nicht verbrauchtes Salz könne zudem nicht ohne Qualitätsverlust länger gelagert werden.

Der Landesbetrieb Straßenwesen hatte vor einem Jahr wie auch jetzt 45 000 Tonnen Streusalz in seinen Lagern. Auf rund 10 800 Kilometern Bundes- und Landesstraßen ist das Land für den Winterdienst verantwortlich. Trotz Lieferengpässen im vergangenen Winter sieht man die Lage gelassen. Da die Situation 2009/10 gemeistert worden sei, bedürfe es keiner Zusatzlager. Im Frühjahr habe ein zentrales Salzmanagement den Winterdienst über die wochenlange Schnee- und Eisperiode gesichert, hieß es.

Die Stadt Brandenburg plant im Haushalt für das kommende Jahr voraussichtlich 300 000 Euro statt wie zuletzt etwa 220 000 Euro für den Winterdienst ein, sagt Sprecherin Angelika Jurchen. Tatsächlich fielen von November 2009 bis März 2010 rund 372 000 Euro Kosten an. Das lag unter anderem daran, dass doppelt so viel Streugut verbraucht wurde wie im vorherigen Winter.

Im Landkreis Prignitz würden 900 Tonnen Streusalz für einen Durchschnittswinter eingelagert, sagt Sprecherin Christel Spenn. Damit sei der Kreis bereits fertig. Im Frühjahr mussten jedoch 500 Tonnen zugekauft werden, um auf den 314 Kilometern Kreisstraßen streuen zu können. In der Prignitz seien alle Straßenschäden zumindest geflickt.

In Potsdam wurden zwar ebenfalls alle Schlaglöcher aus dem Winter geflickt, wie Sprecherin Regina Thielemann sagte. In der zweiten Jahreshälfte seien aber durch den generell schlechten Zustand weitere Schäden aufgetaucht. Die Kosten für den Winterdienst lagen in Potsdam im vergangenen Winter bei rund zwei Millionen Euro – etwa 600 000 Euro über dem Durchschnitt. Bei der Einlagerung von Streugut gehe die Stadt von 35 Wintereinsatztagen aus, erklärte Thielemann. Zum Vergleich: Der Deutsche Wetterdienst registrierte im vergangenen Winter in der Region fast zwei Monate eine durchgehenden Schneedecke. Alexander Riedel

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