Brandenburg: Tauwetter hält Einsatzkräfte weiter in Atem

Potsdam - Das Tauwetter hat auch gestern die Einsatzkräfte in Brandenburg in Atem gehalten. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) seien ununterbrochen im Einsatz, meldete das THW gestern in Potsdam. Unter anderem sollte in Wegendorf (Märkisch-Oderland) Schmelzwasser aus einem überfluteten Stadtteil gepumpt werden. Wegen Hochwassers galt nach Angaben des Landesumweltamtes für die Schwarze Elster und die Stepenitz die Alarmstufe II.

In Sachsen habe die Schwarze Elster bereits eine Ortschaft überflutet. Das Tauwasser war über die Flussufer der Schwarzen Elster getreten, weil aufgestaute Eisschollen das Abfließen der Schneeschmelze verhinderten. „Die Flüsse sind dann unberechenbar“, sagte der Präsident des Landesumweltamtes Brandenburg, Matthias Freude. In Sachsen musste ein Deich neun Kilometer weit geöffnet werden, damit das Wasser abläuft. Auch in Brandenburg könne die Schwarze Elster jederzeit über die Ufer treten, sagte Freude. Sorge bereiten ihm außerdem Oder und Stepenitz. Die Oder sei über weite Strecken zugefroren. Hier könnte es innerhalb kurzer Zeit zu Problemen kommen. An der Stepenitz bei Wolfshagen (Prignitz) wurde schon am Mittwoch die Alarmstufe II ausgerufen. Auch fernab der Flüsse komme es immer wieder zu Überschwemmungen, da der Boden immer noch 50 bis 70 Zentimeter tief gefroren sei, könne das Wasser nicht versickern, erläuterte Freude. Für das Wochenende rechne er aber mit Entspannung, da es wieder kälter werden soll.

Feuerwehr und THW mussten unter anderem in Wegendorf am Donnerstag Schmelzwasser aus einem überfluteten Stadtteil pumpen. Ein Ende dieses Einsatzes sei noch nicht abzusehen, hieß es. In Stahnsdorf (Potsdam-Mittelmark) musste ein Feld „trockengelegt“ werden, das 40 Zentimeter unter Wasser stand. Keller in nahe gelegenen Einfamilienhäusern liefen voll. Außerdem kam es im ganzen Land zu Verkehrsbehinderungen wegen überfluteter Straßen, hieß es in der Mitteilung. dpa