Brandenburg: Techno-Parade soll am Alex starten

Berlin - Nur die Liebe zählt: Im Juli soll es nun wirklich eine Techno-Parade in Berlin geben. Der „Zug der Liebe“ wird in dieser Woche bei den Behörden angemeldet. Das kündigte Veranstalter Jens Hohmann am Montag an. „Wir wollen aber kein Revival der Loveparade“, sagte er. „Es ist eine Demonstration für mehr Miteinander und Toleranz.“ Die Parade mit bis zu zehn Wagen will, wie bereits berichtet, ohne Werbung und Sponsoren auskommen. Als Termin ist der 18. Juli vorgesehen und soll – was Naturschützer vermutlich aufatmen lässt – nicht durch den Tiergarten, sondern vom Alexanderplatz nach Kreuzberg führen. Bei dem Umzug wollen die Veranstalter auf Themen wie die Verdrängung der Bevölkerung aus bestimmten Bezirken durch steigende Mieten und die Situation von Flüchtlingen aufmerksam machen. „Bei einer reinen Demo kämen wohl nur 50 bis 100 Leute. Mit Musik erreichen wir mehr.“

Die Loveparade wurde von Techno- DJ Dr. Motte gegründet und fand erstmals 1989 in Berlin statt. Unter Titeln wie „Friede, Freude, Eierkuchen“, „Love is the key“ oder „Let the sunshine in your heart“ versammelten sich bis zu 1,5 Millionen Menschen im Tiergarten. Nach Streit um den Status als Demonstration, zwei Jahren ohne Parade und einem Neustart zog die Veranstaltung ins Ruhrgebiet. Dort kamen 2010 nach einer Massenpanik 21 Menschen ums Leben. An die Katastrophe von Duisburg soll 2015 in Berlin eventuell mit einer Schweigeminute erinnert werden. dpa