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Hier tagt der BER-Aufsichtsrat. Der Chef, Ministerpräsident Matthias Platzeck, fehlte am Mittwoch allerdings.

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Debatte um BER-Flughafen: Teileröffnung vor Aufsichtsratstreffen umstritten

Die Sondersitzung wurde am Mittwoch ohne Aufsichtsratschef Matthias Platzeck einberufen. Offiziell geht es darum, die neue Finanzchefin zu installieren. Tatsächlich dürfte der Hauptstadtflughafen-Aufsichtsrat intensiv über die jüngsten Eröffnungspläne des Chefs Hartmut Mehdorn diskutieren.

Stand:

Schönefeld - Der Berliner Flughafenchef Hartmut Mehdorn soll dem Aufsichtsrat an diesem Mittwoch seine Pläne zur Teileröffnung des Hauptstadtflughafens erklären. Auf der Aufsichtsratssitzung steht außerdem die Wahl der Betriebswirtin Heike Fölster zur Finanzchefinauf der Tagesordnung.

Wirbel gab es laut "Bild"-Zeitung um eine weitere Personalie: Demanch soll  Klaus Schrotthofer (46), der frühere Sprecher des Bundespräsidenten Johannes Rau, neuer Kommunikationschef am BER werden. Nach "Bild"-Information gibt es allerdings Widerstand gegen seine Gehaltsvorstellungen. Demnach habe Schrotthofer jährlich rund 200 000 Euro brutto verlangt.  Inzwischen ist jedoch kar, dass Ralf Kunkel Flughafensprecher bleiben soll.

Aufsichtsratschef Matthias Platzeck musste sich bei der Sitzung am Mittwoch indes entschuldigen lassen. Nach Aussagen seines Regierungssprechers hat sich der Ministerpräsident den Ischiasnerv eingeklemmt und kann den Termin nicht wahrnehmen.

Einer der wichtigsten Punkte ist dabei die mögliche Teileröffnung des BER. Mehdorn hatte sich vor kurzem darauf festgelegt, den Neubau in Schönefeld nicht an einem Tag in Betrieb zu nehmen, sondern in mehreren Etappen. Die Termine und der Kostenrahmen für die neue Variante sind aber noch unklar. Die Flughafeneröffnung wurde im Januar wegen schwerer Bau- und Planungsfehler auf unbestimmte Zeit verschoben.

Von den Fluggesellschaften reagierte nur Easyjet positiv. Das britische Unternehmen hat seine Deutschland-Basis am alten Schönefelder Airport direkt neben dem neuen Terminal. Der Easyjet-Geschäftsführer in Deutschland, Thomas Haagensen, zeigte sich erfreut über Überlegungen, den neuen Flughafen schrittweise zu eröffnen: "Easyjet könnte dann die Infrastruktur des BER noch vor der vollständigen Inbetriebnahme auf Herz und Nieren prüfen."

Sollte im kommenden Jahr zunächst nur ein Teil des neuen Flughafens geöffnet werden, müsste der Altflughafen Tegel im Westen der Stadt noch in Betrieb bleiben. Air Berlin, die Nummer eins am Standort Tegel, wollte sich nicht zu Mehdorns Vorstellungen äußern.

Die Lufthansa hält von einem längeren Parallelbetrieb zweier Flughäfen wegen der höheren Kosten nichts. Ihr Konzernpolitik-Leiter Thomas Kropp sagte der "Berliner Zeitung" (Dienstag): "Eine solche Lösung ist sicher nicht für kleines Geld zu haben." Sämtliche technische Anlagen und Infrastruktureinrichtungen, zum Beispiel die Feuerwehr, müssten an beiden Standorten vorgehalten werden.

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Klaus-Peter Siegloch, sagte, bei zwei parallel betriebenen Flughäfen entstünden doppelte Grundkosten. Für die Höhe der Grundkosten eines Flughafens sei es fast unerheblich, wie viele Airlines von ihm abfliegen. (dpa/thm)

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