Brandenburg: Telefonbuch mit falschem Rathaus Münchner Wahrzeichen ziert Berliner Ausgabe
Berlin - Ein schönes Titelblatt sollte es werden: Ein junger Mann sitzt entspannt vor seinem Laptop und lächelt, wahrscheinlich überlegt er gerade, welchen seiner Freunde er als Nächstes anrufen könnte. Und etwas unscharf im Hintergrund, sehr imposant, aber nicht aufdringlich: das Rathaus, das Wahrzeichen der Stadt.
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Berlin - Ein schönes Titelblatt sollte es werden: Ein junger Mann sitzt entspannt vor seinem Laptop und lächelt, wahrscheinlich überlegt er gerade, welchen seiner Freunde er als Nächstes anrufen könnte. Und etwas unscharf im Hintergrund, sehr imposant, aber nicht aufdringlich: das Rathaus, das Wahrzeichen der Stadt. Seiner Stadt.
So sieht der Titel der neuen Berliner Telefonbücher aus, die jetzt in einer Auflage von 700 000 Stück in allen Postfilialen zur Abholung bereitliegen. Nur leider handelt es sich bei dem Gebäude im Hintergrund nicht um das Rote Rathaus, sondern um das Neue. Und das steht am Marienplatz. In München!!
Von einem „sehr bedauerlichen Fehler“ spricht Frank Wenz vom TVG Verlag mit Sitz in Frankfurt am Main. Hier werden – in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom Medien GmbH – die Telefonbücher von München, Hamburg und Berlin herausgegeben. Im Fall des neuen Bandes habe ein Mitarbeiter leider „zwei Bilddateien miteinander vertauscht“, lautet die schlichte Erklärung. Dem TVG Verlag sei der Patzer übrigens selbst aufgefallen, sagt Frank Wenz. Allerdings erst, als das Buch bereits in Druck gewesen sei. „Wir können uns nur bei allen Berlinern, die sich daran stören, entschuldigen.“ Ein Jahr lang wird das Münchner Rathaus nun das hiesige Telefonbuch zieren, dann gibt es die nächste turnusgemäße Neuauflage. Immerhin: Das falsche Titelbild befindet sich bloß auf einem der zwei Berlin- Bände, nämlich auf dem für die Anfangsbuchstaben L bis Z. Auf Band eins ist der Hauptbahnhof abgedruckt – und zwar tatsächlich der Berliner.
Ein ähnlicher Verwechslungsfall ist TVG-Mann Frank Wenz nicht bekannt. Und der Sprecher des Berliner Büros hat eine nachvollziehbare, recht sympathische Erklärung für das Missgeschick: „Manchmal sieht man den berühmten Wald vor lauter Bäumen nicht. Wir hatten uns so darauf konzentriert, dass im Buchinneren keine Fehler passieren.“ Besonders pikant: Der Verlag selbst hatte in einer Pressemitteilung vorab ein Motto für sein neues Telefonbuch vorgeschlagen. Es lautete: „Berlin entdecken.“
Mit seiner Entschuldigung will es der Frankfurter TVG Verlag bewenden lassen. Pläne, den Münchnern nun als Ausgleich bei nächster Gelegenheit den Potsdamer Platz aufs Titelblatt zu drucken, wollte der Verlagssprecher nicht bestätigen.Sebastian Leber
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