zum Hauptinhalt

Brandenburg: Teure Insolvenz

Rapideye AG drohen Millionenrückforderungen

Stand:

Potsdam/Brandenburg/Havel - Dem insolventen Geodienstleister Rapideye drohen nach seiner Insolvenz Rückforderungen in Millionenhöhe. Von zugesagten Fördermitteln in Höhe von 37 Millionen Euro seien bislang 22,5 Millionen Euro ausgezahlt worden, sagte ein Sprecher der Investitionsbank des Landes Brandenburg am Freitag. Es gebe aber noch keine offizielle Mitteilung zur Insolvenz des Unternehmens. Liege diese vor, werde die ILB den kompletten Betrag zurückfordern. Die offizielle Mitteilung über die Zahlungsunfähigkeit erfolgt dem Sprecher zufolge entweder durch das Unternehmen, das zuständige Amtsgericht oder den Insolvenzverwalter. Laut Medienberichten wurde der Rechtsanwalt Rolf Rattunde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Die Rapideye AG hat nach eigenen Angaben am Mittwoch einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Potsdam gestellt. Wie der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Biedermann mitteilte, wurde dieser Schritt aufgrund jüngster Maßnahmen der finanzierenden Banken notwendig. Diese erwarteten sich davon „den für eine erfolgreiche finanzielle Restrukturierung notwendigen Schutz des Unternehmens“.

Die Firma aus Brandenburg/Havel ist nach eigenen Angaben der weltweit einzige Geoinformations-Dienstleister, der fünf Erdbeobachtungssatelliten besitzt und selbst betreibt. Sie waren im August 2008 begleitet von großer öffentlicher Aufmerksamkeit von Baikonur in Kasachstan in den Weltraum gebracht worden. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Jochen Homann, hatten das Projekt zum Start gewürdigt.

Der Verkauf von Satellitenbilddaten aus dem All begann Anfang 2009. Sie sollen beispielsweise Versicherungen bei der Schätzung von Umweltschäden helfen. Rapideye basiert auf einer öffentlich-privaten Partnerschaft mit der Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Das Unternehmen wird von Bund, Land und EU gefördert. In das Satelliten-Projekt wurden nach Firmenangaben 160 Millionen Euro investiert. dapd

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })