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Brandenburg: Tödlicher Badeunfall im Strandbad Lübars

Zwischenfälle überschatteten das Bade-Wochenende in Berlin. In Lübars ertrank ein Mädchen – im Freibad Pankow gab es Tumulte

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Berlin - Das sommerlich-heiße Bade-Wochenende in Berlin ist von mehreren Zwischenfällen überschattet worden. In Lübars ertrank ein 13-jähriges Mädchen, am Plötzensee wurde ein Mann niedergestochen und das Sommerbad in Pankow musste von der Polizei geräumt werden, nachdem es dort zum zweiten Mal binnen einer Woche zu Tumulten kam.

Im Strandbad Lübars im Norden der Hauptstadt starb am Samstagnachmittag eine 13-Jährige. Das Mädchen, das offenbar nicht schwimmen konnte, war nach Angaben der Feuerwehr die Rutsche hinuntergerutscht und dann nicht wieder aus dem Wasser des Sees aufgetaucht. Die Familie konnte die 13-Jährige nicht finden und alarmierte die Feuerwehr. Wenig später trafen die Rettungskräfte samt Taucher ein und bargen das Kind rund eine halbe Stunde nach seinem Untergang aus einer Wassertiefe von acht Metern.

Die Helfer brachten das Mädchen in ein Krankenhaus, wo aber nur noch dessen Tod festgestellt werden konnte. Nach Angaben der Polizei wird nun der genaue Unfallhergang ermittelt. Deshalb soll in den nächsten Tagen auch die Leiche der 13-Jährigen obduziert werden.

Das Freibad in Pankow blieb unterdessen das Wochenende über für Familien reserviert. Damit reagierten die Bäder-Betriebe auf die Vorfälle vom Freitagabend. Dutzende Polizisten mussten das Schwimmbad in der Wolfshagener Straße räumen, nachdem Jugendliche den Bademeister bedroht hatten. Tags darauf waren deshalb in einigen Bädern zusätzliche Sicherheitskräfte im Einsatz, und am Eingang des Sommerbads Pankow hieß es: „Heute Familientag“. „Es werden vor allem Gruppen von testosteronüberschwemmten Jungmännern nicht hineingelassen“, erklärte Matthias Oloew von den Berliner Bäder-Betrieben. Noch gefährlicher als die Pankower Tumulte war der Zwischenfall am Plötzensee, wo am Freitagabend ein 30-jähriger Mann niedergestochen wurde. Nach Polizeiangaben erlitt er so schwere Verletzungen, dass er im Krankenhaus notoperiert werden musste. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Der 36-Jährige war zunächst geflüchtet, konnte aber wenig später an einem nahe gelegenen FKK-Strand gefasst werden. Vor der Tat soll der Messerstecher mehrere am Ufer liegende Frauen beleidigt haben. Als der 30-Jährige einschritt, zog der Mann ein Messer und stach auf seinen Kontrahenten ein.

Eine mögliche Ursache für die Kurzschluss-Reaktion könnte die tropische Hitze gewesen sein. Am Samstag kletterten die Temperaturen in der Hauptstadt auf bis zu 35 Grad und bescherten den Berliner Freibädern weit mehr als 40 000 Besucher. In der Nacht zum Sonntag sorgten Regen und Gewitter für eine deutliche Abkühlung.

Nach der Prognose des deutschen Wetterdienstes bleibt es jedoch sommerlich. „Am Montag gibt es Sonnenschein“, sagte Meteorologin Eva Wille. Die Temperaturen sollen in Berlin wieder auf 29 Grad klettern. Axel Hofmann

Axel Hofmann

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