Brandenburg: Toleranzfest in Nauen gegen Neonazi-Demo
Nauen – Mehrere Hundert Personen haben am Donnerstagabend an einem Toleranzfest in Nauen (Havelland) teilgenommen. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des Nauener Bürgermeisters Detlef Fleischmann (SPD) und sollte ein Zeichen gegen Gewalt, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit setzen – und die Deutungshoheit über diesen Tag zu erlangen.
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Nauen – Mehrere Hundert Personen haben am Donnerstagabend an einem Toleranzfest in Nauen (Havelland) teilgenommen. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des Nauener Bürgermeisters Detlef Fleischmann (SPD) und sollte ein Zeichen gegen Gewalt, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit setzen – und die Deutungshoheit über diesen Tag zu erlangen. Denn zeitgleich demonstrierten in der havelländischen Kleinstadt 20 Neonazis der „Freien Kräfte Neuruppin- Osthavelland“, offiziell gedachten sie der Bombardierung Nauens im Zweiten Weltkrieg. Das Datum der Demonstration hat für die rechte Szene aber darüber hinaus Symbolkraft – es ist der Geburtstag von Adolf Hitler. Da eine offene Verherrlichung des Diktators jedoch Strafgesetze verletzt, bestreiten die „Freien Kräfte“ immer wieder eine etwaige Verbindung zu ihrer seit 2010 jährlich stattfindenden Versammlung. Gegen die Neonazi-Kundgebung protestierten am Donnerstagabend zudem 70 Personen aus der linken Szene unter dem Motto „Wo Turnhallen brennen, brennen am Ende auch Menschen – gegen Opferkult und Naziterror“. Die Stadt Nauen war im August 2015 in die Schlagzeilen geraten, nachdem Rechtsextremisten einen Brandanschlag auf eine als Asylunterkunft geplante Turnhalle verübt hatten. Drahtzieher war der Nauener NPD-Stadtverordnete Maik Schneider, er wurde kürzlich zu neuneinhalb Monaten Haft verurteilt. rgz/hkü
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