Brandenburg: Tote Babys: Revision nach Prozess
Frankfurt (Oder) - Die Verteidigung der in der vergangenen Woche zum zweiten Mal zu 15 Jahren Haft verurteilten Mutter der neun toten Babys von Brieskow-Finkenheerd will das Urteil im Revisionsverfahren anfechten. Von der Staatsanwaltschaft ging dagegen kein entsprechendes Schriftstück ein, wie ein Sprecher des Landgerichts Frankfurt (Oder) gestern sagte.
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Frankfurt (Oder) - Die Verteidigung der in der vergangenen Woche zum zweiten Mal zu 15 Jahren Haft verurteilten Mutter der neun toten Babys von Brieskow-Finkenheerd will das Urteil im Revisionsverfahren anfechten. Von der Staatsanwaltschaft ging dagegen kein entsprechendes Schriftstück ein, wie ein Sprecher des Landgerichts Frankfurt (Oder) gestern sagte. Die Kammer hatte vor einer Woche das Urteil aus dem ersten Prozess von 2006 bestätigt.
Für eine Begründung des Revisionsantrags hat die Verteidigung ab Zustellung der schriftlichen Urteilsbegründung vier Wochen Zeit. Über die Revision muss der Bundesgerichtshof (BGH) entscheiden. Die heute 42-jährige Angeklagte sitzt seit August 2005 in Untersuchungshaft. Schon gegen das Urteil von 2006 hatte der Anwalt Revision eingelegt. Die Angeklagte war wegen achtfachen Totschlags verurteilt worden. Nach Überzeugung der Richter hatte die Frau zwischen 1988 und 1998 neun ihrer Babys nach der Geburt getötet, der erste Fall aus DDR-Zeiten ist verjährt. Der Bundesgerichtshof (BGH) bestätigte 2007 zwar den Schuldspruch wegen Totschlags, die Strafhöhe musste aber neu verhandelt werden. ddp
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