Brandenburg: Totes Neugeborenes im Abfall auf Hellersdorfer Recyclinghof

Berlin - Das am frühen Donnerstagmorgen in Hellersdorf gefundene tote Baby ist vermutlich erwürgt worden. Das teilte eine Polizeisprecherin mit. Die Leiche des neugeborenen Mädchens, das nach der Geburt nur wenige Minuten lebte, war im Müll des Recyclinghofes Alba am Hultschiner Damm 335 im Ortsteil Mahlsdorf entdeckt worden, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Ein 57-jähriger Mitarbeiter des Entsorgungsunternehmens hatte den schrecklichen Fund gegen 0.30 Uhr gemacht. Eine Mordkommission ermittelt. Hinweise auf die Identität des Babys oder auf die seiner Mutter hat die Polizei noch nicht. Kripobeamte durchsuchten die Müllhaufen in der Alba-Anlage. „Eine Zeitung – sei sie aus Schwerin oder Salzgitter oder sonstwo – wäre ein Anhaltspunkt für uns“, sagte ein Ermittler. Sehr groß ist die Hoffnung auf Aufklärung jedoch nicht. Der Müll, in dem das Baby geborgen wurde, stammt nicht nur aus Berlin. Der Abfall wurde im Laufe des Mittwochs auch in Teilen Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns und Niedersachsens eingesammelt und zum Unternehmen Alba gebracht. Das tote kleine Mädchen lag dem Sprecher zufolge in einem großen Berg von Leichtverpackungsmüll, der aus so genannten gelben Tonnen stammt. Der Leichnam war etwa 2000 Gramm schwer und 45 Zentimeter groß. Das tote Baby war unbekleidet und lag in ein Handtuch gehüllt in einem Pappkarton. Die Obduktion ergab dem Sprecher zufolge, dass das Mädchen erwürgt wurde. Das Neugeborene war nach den bisherigen Erkenntnissen der Pathologen gesund, aber zu zeitig – ungefähr im 7. oder 8. Schwangerschaftsmonat – auf die Welt gekommen. Nach seiner Geburt lebte das Kind nur wenige Minuten. Zur Tatzeit kann die Polizei noch keine Angaben machen. Die Kriminalpolizei sucht jetzt nach der Frau, die das Baby zur Welt gebracht hat. ddp/PNN