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Bunte Sonnenschirme leuchten in der Mittagssonne auf Balkons einen Mehrfamilienhauses in Frankfurt (Oder). Foto: Patrick Pleul/dpa.

© dpa

Spätsommer in der Region: Touristen und Niedrigwasser: Folgen der Hitze in Brandenburg

Die Kahnfährleute im Spreewald reiben sich die Hände, die Schifffahrt dagegen bangt: Die Hitze in Brandenburg hat positive wie negative Auswirkungen. Ein Überblick.

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Potsdam - Heiß, heißer, Brandenburg: Obwohl es schon Mitte September ist, wird noch ordentlich geschwitzt. Am Dienstagnachmittag wurden vielerorts Temperaturen von über 30 Grad gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst vorhersagte. Von der Hitze profitiert zum Beispiel der Tourismus, aber es gibt auch negative Folgen.

Rein in den Kahn

An den Anlegestellen der Kahnhäfen im Spreewald tummeln sich zurzeit besonders viele Touristen. "Das Bombenwetter spielt uns zu", sagte der stellvertretende Hafenmeister vom Spreehafen Burg, Thomas Petsching. Normalerweise gebe es nach der Ferienzeit einen deutlichen Schnitt, was die Gästezahlen anbetrifft - in diesem Jahr sei das anders. Auch in Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) kämen verstärkt Tagesgäste wegen des guten Wetters, hieß es bei der dortigen Touristinformation.

Niedrigwasser in Flüssen

Freizeitkapitänen droht auf den großen Wasserstraßen auf Elbe und Oder wegen der Hitze und Niedrigwasser eine Zwangspause. "Wir steuern auf Einschränkungen des Sportbootverkehrs hin", sagte Sebastian Dosch vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Eberswalde. Die Güterschifffahrt ist schon seit August betroffen und bei Niedrigwasser nur eingeschränkt erlaubt.

Tote Fische

Im Großen Kliestower See bei Frankfurt (Oder) gibt es ein Fischsterben. Tausende tote Tiere mussten schon entsorgt werden. Als Grund wird Sauerstoffmangel vermutet, wie ein Stadtsprecher sagte. Auch die Hitze habe dazu beigetragen. Ein Gutachten soll die genaue Ursache klären. Über das Fischsterben hatte zuerst die Märkische Oderzeitung berichtet.

Wenig Blutspenden

Das Deutsche Rote Kreuz befürchtet, dass es wegen fehlender Blutspenden zu einem Versorgungsengpass kommen könnte. Die Hitze des Spätsommers habe dazu geführt, dass in Brandenburg weniger Spender kamen. Bereits seit Anfang Juni sei ein Rückgang zu verzeichnen.

Wird der Wetter-Rekord geknackt?

Am Dienstag könnten die Temperaturen nach DWD-Vorhersage bis zu 33 Grad erreichen. Das ist gar nicht so weit entfernt vom höchsten Wert, der jemals an einem 13. September in Brandenburg seit Beginn der Wetteraufzeichnung registriert wurde. Nach DWD-Angaben ist Potsdam Spitzenreiter: Vor annähernd 100 Jahren - am 13. September 1919 - habe es dort 33,8 Grad gegeben.

Aussichten

Am Mittwoch bleibt es warm, aber es wird nicht mehr ganz so heiß. Nur noch im Havelland und im Fläming werden laut DWD Höchstwerte von 30 Grad erwartet, in den übrigen Teilen zwischen 26 bis 29 Grad. Eine amtliche Hitzewarnung war in Brandenburg für Mittwoch nicht mehr vorgesehen. (dpa)

Anna Ringle

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