Brandenburg: Tragschrauber bleiben weiter im Einsatz
Potsdam – Brandenburg will am Einsatz von Gyrocoptern in der Polizei festhalten, obwohl gerade ein Fluggerät baugleichen Typs bei Göttingen abstürzte und die beiden Insassen starben. Es gebe bisher von Seiten des Luftfahrtbundesamtes „keinerlei Sicherheitsbedenken, welche die weitere Erprobung in Frage stellen“, erklärte Geert Piorkowski, ein Sprecher des Innenministeriums am gestrigen Montag auf Anfrage.
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Potsdam – Brandenburg will am Einsatz von Gyrocoptern in der Polizei festhalten, obwohl gerade ein Fluggerät baugleichen Typs bei Göttingen abstürzte und die beiden Insassen starben. Es gebe bisher von Seiten des Luftfahrtbundesamtes „keinerlei Sicherheitsbedenken, welche die weitere Erprobung in Frage stellen“, erklärte Geert Piorkowski, ein Sprecher des Innenministeriums am gestrigen Montag auf Anfrage.
Vor dem Einsatz der Tragschrauber – eine Art fliegende Motorräder – in der Polizei sei auch die Sicherheitsfrage umfassend geprüft, seien auch Unglücke der vergangenen Jahre ausgewertet worden. „In keinen Fall waren sie auf technische Unzulänglichkeiten des Gerätes zurückzuführen.“ Ursache seien meist Flugfehler der Piloten gewesen.
Trotzdem wird nach dem Göttinger Unglück vom Freitagabend in Brandenburg von Polizeigewerkschaften, aber auch der Linke-Opposition die Forderung lauter, sich von dem Tragschrauber-Projekt zu verabschieden. 2007 startete die Polizei ein Pilotprojekt, in dem die Einsatztauglichkeit der Fluggeräte untersucht werden sollte. Diesen Sommer werden sie erstmals im Land eingesetzt. Allerdings schafft sich Brandenburg keine eigene Flotte an, sondern mietet die Tragschrauber samt Piloten von der Firma Gyronautix, die als einziger formaler Bewerber den Zuschlag für den Auftrag erhielt. Firmenchef Thomas Flöter ist auch Wirt in einem Berliner Tennisklub, in dem auch CDU-Innenminister Jörg Schönbohm Mitglied ist. Das Innenministerium betont, dass es keinen Zusammenhang zu dem Auftrag gibt. thm
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