Brandenburg: Turnerei auf der Tragfläche
Zum Programm der ILA gehören auch spektakuläre Luftakrobatik und Fallschirmsprünge
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Schönefeld - Wenn Peggy Krainz in die Luft geht, stockt Zuschauern der Atem. Der 35-jährigen Pilotin reicht es nicht, selbst am Steuerknüppel zu sitzen. Seit sieben Jahren lässt sie sich fliegen – um dabei auf der Tragfläche zu turnen. Und das in einer Höhe von 100 bis 300 Metern, nur durch eine dünne Leine mit dem Flugzeug verbunden. Sie ist einer der Stars im Flugprogramm der ILA in Schönefeld, die heute auch fürs Privatpublikum die Tore öffnet.
Seit vergangenem Jahr hat Peggy ihr eigenes Team, die Airmen Beans Wing Walkers aus dem österreichischen Gmunden. Bei 1,70 Meter bringt sie nur 55 Kilo auf die Waage, und der Luftwiderstand bei bis zu 280 Stundenkilometern ist gewaltig. Das hindert die Akrobatin nicht, an einem nur 2,5 Zentimeter breiten Holm auch zwischen die Tragflächen zu klettern, deren Bespannung bei einem Fehltritt sofort reißen würde. Zu Pilot David Potuznik hat sie während der Show keinen Funkkontakt, kann sich nur per Zeichensprache verständigen. Kollege „Mad“ Mike Küng ist dreifacher Akrobatik-Gleitschirm-Weltmeister und springt auf der ILA aus einem Hubschrauber, um über eine Höhendistanz von 1000 Metern spektakuläre Loopings und Drehungen wie den „Endless Tumble“ zu zeigen. Vor ein paar Wochen ist der 37-jährige in bis zu 120 Kilometer langen Etappen am Gleitschirm von der Ostsee bis nach Triest geflogen. Und aus einer Höhe von 10 100 Metern ist ihm der erste Gleitschirmsprung aus der Stratosphäre geglückt. Ebenfalls im Flugprogramm zu bewundern ist der Segelflug-Vizewelt- und Europameister Jerzy Makula. Der Pole wechselt regelmäßig vom Boeing-Großraumjet, den er bei der LOT steuert, auf seine Solo-Fox mit 14 Metern Spannweite. Die Luftartisten wechseln sich unter anderem ab mit dem neuen Mega-Airbus A380, der Mig-29, die dank neuer Schubvektorsteuerung still in der Luft zu stehen scheint, und der Schweizer Flugstaffel Patrouille Suisse. Wer Lust hat, kann auch einen Rundflug unternehmen. Dazu stehen Oldtimer-Flugzeuge wie der Rosinenbomber und Hubschrauber bereit.
Die ILA ist bis Sonntag täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 16 Euro, ermäßigt 10 Uhr, Kinder bis zu sechs Jahren sind frei. Von den S- und U-Bahnhöfen Lichtenberg, Grünau, Flughafen Schönefeld, Rudow und Blankenfelde verkehren kostenlose Shuttlebusse. Die Zahl der Parkplätze wurde auf 20 000 verdoppelt. Von entfernter gelegenen Abstellplätzen gibt es ebenfalls einen Buszubringer. e Sicherheitskontrollen verdoppelt.
Aus dem Berliner Stadtgebiet stehen zwei Anfahrtswege zur Verfügung. Entweder über die B96a Richtung Schönefeld/Waßmanndsdorf und dann Weitere Infos unter www.ila-Berlin.de
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