Brandenburg: Umwelt-Beirat: Land ist auf gutem Weg CCS-Technologie auch bei Experten umstritten
Potsdam - Brandenburg ist noch nicht ausreichend für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet, teilweise aber auf einem guten Weg. Zu diesem Ergebnis kommt der Beirat der Landesregierung für nachhaltige Entwicklung und Ressourcenschutz.
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Potsdam - Brandenburg ist noch nicht ausreichend für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet, teilweise aber auf einem guten Weg. Zu diesem Ergebnis kommt der Beirat der Landesregierung für nachhaltige Entwicklung und Ressourcenschutz. Während das Land etwa bei erneuerbaren Energien schon fortgeschritten sei, werde die Bevölkerung noch nicht genügend in das Streben nach einer umweltschonenden Lebensweise eingebunden, sagte der Beiratsvorsitzende Manfred Stock am Montag in Potsdam. Anlass war eine zweitägige Konferenz mit rund 250 Teilnehmern, auf der das 25- köpfige Gremium seine bisherigen Arbeitsergebnisse vorstellte.
Seit seiner Konstituierung vor gut zwei Jahren gibt der Beirat der Regierung Empfehlungen, beispielsweise zur Klima- und Energiepolitik, zum Bodenschutz sowie zur Verkehrs- und Siedlungspolitik. Bei der Erarbeitung des brandenburgischen Wassergesetzes wurde laut Stock erfolgreich das Ziel verankert, Wasser künftig stärker in der Landschaft zu halten, statt es über die Flüsse ins Meer abfließen zu lassen. Dazu komme die Umwandlung von Kieferbeständen in Mischwälder, um die Verdunstung zu reduzieren - alles notwendige Maßnahmen angesichts des Klimawandels.
Die Runde war sich am Montag einig, dass Nachhaltigkeit nur erfolgreich praktiziert werden kann, wenn alle politischen Ressorts, die Wirtschaft, Kommunen und Verbände mitmachen. Am Dienstag soll es allein darum gehen, wie umweltbewusstes Handeln im gesamten Bildungsbereich vermittelt werden kann.
Unterschiedlich bewerteten die Konferenzteilnehmer den Nutzen der sogenannten CCS-Technik, mit deren Hilfe das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2) bei der Kohleverstromung abgeschieden und anschließend unterirdisch gelagert werden soll. Während der Beiratsvorsitzende Stock hier aus globaler Sicht für die Anwendung plädierte, stellte der Leiter des Berliner Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Rolf Kreibich, CCS infrage.
Das Verfahren werde in Deutschland weder ökonomisch noch ökologisch erfolgreich sein, meinte Kreibich und verwies darauf, dass bei ihm rund ein Drittel mehr Kohle verbraucht würde, die Transportkosten sehr hoch und große Investitionen nötig wären. Zudem sei CO2 ein aggressives Gas, das nach 20 bis 30 Jahren entweichen könnte. Kreibich sprach sich gegen eine Förderung der von Brandenburgs Landesregierung und dem Energiekonzern Vattenfall favorisierten CCS-Technik aus. Ronald Bahlburg
www.nachhaltigkeitsbeirat.brandenburg.de/info/konferenz
Ronald Bahlburg
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