Brandenburg: Umweltamt fordert mehr Öko-Strom Brandenburg hat bundesweit zweithöchsten CO2-Ausstoß / Land stellt Umweltdatenbericht 2007 vor
Potsdam - Bis zu zwei Drittel des brandenburgischen Strombedarfs könnten nach Ansicht des Landesumweltamtes im Jahr 2020 aus erneuerbaren Energien kommen. Das geht aus einer Analyse hervor, die in dem gestern in Potsdam von der Behörde vorgestellten Umweltdatenbericht 2007 enthalten ist.
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Potsdam - Bis zu zwei Drittel des brandenburgischen Strombedarfs könnten nach Ansicht des Landesumweltamtes im Jahr 2020 aus erneuerbaren Energien kommen. Das geht aus einer Analyse hervor, die in dem gestern in Potsdam von der Behörde vorgestellten Umweltdatenbericht 2007 enthalten ist. Umweltstaatssekretär Dietmar Schulze zeigte sich überzeugt, dass das Ziel durch die verstärkte Nutzung von Solar- und Windenergie sowie von Biomasse zu erreichen sei. In dem 200 Seiten starken Report, der sich vornehmlich auf Daten aus dem Jahr 2006 stützt, sind außerdem Lärmpegelmessungen, Werte zur Luftreinheit sowie Angaben zur Artenvielfalt in Flora und Fauna enthalten.
Während Brandenburg bei der Lärmminderungsplanung „bundesweit zu den Spitzenreitern“ gehöre, habe das Land bei der Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes im bundesweiten Vergleich Nachholbedarf, hob Landesumweltamtspräsident Matthias Freude hervor. Nach Nordrhein-Westfalen produziere Brandenburg den zweithöchsten CO2-Ausstoß. Hauptverursacher seien die Kraftwerke Schwarze Pumpe und Jänschwalde. Sie zeichneten für fast 75 Prozent der brandenburgischen Kohlendioxid-Emission verantwortlich.
Brandenburg solle künftig umweltfreundlich erzeugten Strom aus Solar- und Windenergie sowie Biomasse stärker nutzen, um den steigenden Energieverbrauch in der Zukunft zu decken, empfiehlt der Bericht. Auf lange Sicht liege in der Solarenergienutzung das größte Potenzial, sagte Freude. Um Biomasse und Windenergie optimal auszuschöpfen, müssten ältere durch leistungsstärkere Anlagen ersetzt werden.
Zwar sei bis 2020 „eine Zunahme der Treibhausgasemissionen gegenüber dem derzeitigen Niveau nicht auszuschließen“. Jedoch müsse die Steigerung „deutlich geringer ausfallen als der Anstieg des Energieverbrauchs“. Da die Energiewirtschaft in Brandenburg Hauptverursacher der CO2-Emission sei, müsse vor allem dort eine Umstellung erfolgen, sagte Umweltstaatssekretär Schulze im Zusammenhang mit dem geplanten Umbau des Kraftwerkes Jänschwalde in einen CO2-armen Energiestandort.
Gute Vorarbeit habe das Land Brandenburg hingegen zur Reduzierung der Umweltbelastung durch den Straßenverkehr geleistet, sagte Freude.
Knapp 60 Aktionspläne zur Verminderung von Feinstaub und Straßenlärm in Kommunen seien bereits initiiert worden. Damit sei das Land im Bundesvergleich an der Spitze. Die Planungen beruhten unter anderem auf Lärmmessungen an Hauptverkehrsstraßen, die bis zum Sommer dieses Jahres in 158 Städten und Gemeinden abgeschlossen wurden. „Potsdam ist die lauteste Stadt gefolgt von Cottbus“, fasste Freude das Ergebnis zusammen.
Beatrice George
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