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Kommentar:   UNTERM  ADLER  

Thorsten Metzner verrät, warum Rainer Speer so ist wie er ist

Er gilt als Raubein mit weichem Kern: Jetzt verschlug es Brandenburgs Finanzminister Rainer Speer, nach Regierungschef Matthias Platzeck der wohl einflussreichste Sozialdemokrat im Märkischen, zu seinen Wurzeln: Er war prominenter Gast zur 100-Jahr-Feier der Diesterweg-Oberschule in Falkensee, die er zu DDR-Zeiten besucht hatte. Und siehe da, die Schulchronik verrät Aufschlussreiches über den Schüler Speer, der in Betragen „immer eine Vier“ hatte, dem als Schüler „Mathematik und Kunst“ am meisten gefiel, „weniger dagegen das technische Zeichnen“. Und Speer, den es heute immer noch in die weite Welt zieht, mal in den Himalaya, mal ins kanadische Eismeer, hatte schon damals Fernweh. Wie die Chronik zu berichten weiß, startete Speer einmal mit einem Freund den Versuch, „nach Afrika auszuwandern“, und zwar mit Fahrrädern und dem Schulatlas, „im Februar, im Schneegestöber“. Die beiden Afrika-Reisenden kamen allerdings nicht weit. „In Michendorf dann war unsere Kraft am Ende, mussten wir umkehren.“ Als der Direktor beim Rapport wissen wollte, ob wir denn bei der Tour auch über die Grenze wollten, gab es laut Speer eine ehrliche Antwort: „Ja, haben wir gesagt, war ja logisch.“ Außer leichtem Tadel gab es keine Konsequenzen, keiner hat wohl den Afrika-Trip ernst genommen.

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