Brandenburg: Unternehmen – geöffnet für einen Tag
Platzeck und Kammern werben für „Tag des offenen Unternehmens“ am 12. Mai
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Potsdam - Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und die Vertreter der Brandenburger Kammern haben für den ersten landesweiten Tag des offenen Unternehmens geworben. Bisher haben 275 Betriebe ihre Teilnahme am 12. Mai zugesagt, berichtet der Regierungschef auf einer Veranstaltung gestern in Potsdam. Erstmals in ganz Deutschland öffnen sich Unternehmen, die sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich seien. Vor allem Jugendliche sollten damit für eine Berufsausbildung gewonnen werden.
Platzeck sprach von einem „Paradigmenwechsel.“ Noch vor zehn Jahren hätte man jungen Leuten nicht abraten können, ihre Perspektive in anderen Bundesländern zu suchen. Die Lage habe sich inzwischen gravierend geändert. Wer heute in Brandenburg gut lerne und eine solide Ausbildung erhalte, habe hier mit Sicherheit beste Chancen, einen Beruf auszuüben und Karriere zu machen.
Bereits in wenigen Jahren würden in der Mark 10 000 Fachkräfte dringend gesucht. Deshalb müsse schon heute auf berufliche Chancen und Perspektiven in der Region aufmerksam gemacht werden, unterstrich der Regierungschef. Dazu trage der „Tag des offenen Unternehmens“ wesentlich bei. Auch der Präsident der Industrie- und Handelslammer (IHK) Potsdam, Victor Stimming, rief die Betriebe auf, neben der Ausschau nach qualifizierten Fachkräften den Jugendlichen konkrete Ausbildungsangebote zu unterbreiten und über Arbeitsmöglichkeiten zu informieren.
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam, Wolfgang König, verwies darauf, dass sich viele Berufsbilder in den letzten Jahrzehnten total verändert hätten. Davon könnten sich die Besucher am 12. Mai ebenso überzeugen wie von der Kreativität und Vielseitigkeit des Handwerks. Weitere Auftaktveranstaltungen fanden gestern auch in dem beiden anderen Kammerbezirken statt. In Frankfurt (Oder) gab Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) und in Cottbus Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) den Startschuss für das Gemeinschaftsprojekt zwischen Landesregierung und Kammern. Rupprecht begründete die Aktion auch mit dem zunehmenden Fachkräftemangel in brandenburgischen Unternehmen. Im Land würden bis 2015 etwa 200 000 Fachleute benötigt, sagte er in Cottbus. „Wir brauchen deshalb alle Schulabsolventen.“ Bis 2010 sinke die Zahl der Schulabgänger um die Hälfte. „Wir kommen dann in eine Situation, in der es keinen Lehrstellenmangel mehr gibt, sondern einen Lehrlingsmangel.“ Die Unternehmen sollten sich öfter in Schulen vorstellen und über ihre Arbeit berichten, meinte Rupprecht. Bei der Vermittlung dieser Kontakte komme den Lehrern eine wichtige Aufgabe zu. dpa
www.tag-des-offenen-unternehmens.brandenburg.de
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