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Tornado, dicke Hagelkörner, Sturmböen: Unwetterwarnung für Potsdam - schon nachmittags droht Gefahr von oben

UPDATE. Schwere Unwetter sollen das heiße Sommerwetter in Berlin und Brandenburg in der Nacht zum Freitag erst einmal beenden. Potsdam könnte es schon früher treffen. An der Elbe wurden bereits Deiche beschädigt.

Von Katharina Wiechers

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Es drohten Gewitter, dicke Hagelkörner, heftige Sturmböen, Regen und kalte Luft, sagte ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Potsdam am Donnerstag. Sogar ein Tornado sei nicht auszuschließen. Doch schon am Freitag könne es wieder bis zu 27 Grad warm werden. Die Unwetterfront wird Potsdam vermutlich schon am Nachmittag erreichen. Zu erwarten seien Starkregen, schwere Sturmböen und Hagelkörner mit einem Durchmesser von drei bis vier Zentimetern, sagte die Meteorologin Linda Jäckel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) den PNN. Grund sei eine Kaltfront vom Atlantik, die vom Südwesten heranziehe und hier auf sehr heiße Luft treffe. Online kann die Unwetterfront unter http://www.unwetterzentrale.de/uwz/index.html verfolgt werden.

Das Wochenende werde dann wechselhaft bei 22 bis 26 Grad. In der kommenden Woche würden die Temperaturen dann sogar unter die 20-Grad-Marke fallen. Sonne, Wolken und kurze Schauer könnten sich immer wieder abwechseln, so der DWD.

Zuvor waren bei einem heftigen Unwetter im Hochwassergebiet in der Prignitz sind die Elbdeiche an zwei Stellen beschädigt worden.
Nach Behördenangaben ist in der Nacht zum Donnerstag eine entwurzelte Eiche auf den Wall zwischen Wootz und Mödlich gestürzt. Auch zwischen Müggendorf und Cumlosen wurde der Deich durch eine umgestürzte Eiche beschädigt. „Die Feuerwehr hat nun kräftig zu tun, um die beschädigten Elbdeiche mit Sandsäcken zu verstärken“, sagte eine Polizeisprecherin weiter. Der Deutsche Wetterdienst in Potsdam warnte auch für die Nacht zum Freitag vor schwerem Unwetter. Eine neue Gefahr für die Hochwassergebiete besteht nach Einschätzung des Landesumweltamtes dadurch aber nicht.
„Für die Elbe ist es völlig unerheblich, ob es Gewitter mit starkem Regen gibt“, sagte der Präsident des Umweltamtes, Matthias Freude, der Nachrichtenagentur dpa. Kurzfristige Regengüsse hätten wenig Einfluss. „Nur für einige kleinere Flüsse wie die Stepenitz, die ihr Ursprungsgebiet in Brandenburg haben, sind bei so kurzfristigen Unwettern wirklich Gefahren zu erwarten“, sagte Freude.
Dies gelte auch für die Pulsnitz oder die Röder, beides Nebenflüsse der Schwarzen Elster, im Süden des Landes.
Vor 20 Jahren hatten sintflutartige Regenfälle an der Stepenitz zu Hochwasser geführt. In den Landkreisen Perleberg und Pritzwalk waren Schäden von rund 15,3 Millionen Euro an öffentlichen Gebäuden entstanden. „Die Stepenitz hat ohnehin noch Probleme mit dem Rückstau zur Elbe - da muss man jetzt genau hinschauen“, warnte Freude.
Insgesamt bezeichnete er die Hochwasserlage inzwischen als entspannt.
In der Nacht zum Donnerstag waren laut DWD in der Prignitz bei heftigen Regenfällen stellenweise 30 bis 40 Liter Wasser pro Quadratmeter gefallen. „Das entspricht etwa einer halben Monatsmenge“, so ein Sprecher. In der Nacht zum Freitag sei nun wieder Starkregen möglich. Der DWD warnte zudem vor Gewitter, Hagel und heftige Sturmböen. Sogar ein Tornado sei nicht auszuschließen.

(mit dpa)

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