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Öffentlicher Dienst: Verdi plant weitere Streiks in der Region

Im Tarifkampf im öffentlichen Dienst sind in Berlin und Brandenburg für kommende Woche wieder mehrere Aktionen geplant.

Von Matthias Matern

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Berlin/Potsdam - In Berlin soll es sogar erste ganztägige Arbeitsniederlegungen geben. Nach Informationen dieser Zeitung soll die landeseigene Klinikkette Vivantes bestreikt werden. Planungen der Gewerkschaften sehen vor, dass am Mittwoch die Schwestern und Pfleger in den OPs der Vivantes-Häuser Neukölln, Spandau und Friedrichshain zur Frühschicht in den Warnstreik treten. Außerdem sollen die Beschäftigten der Berliner Stadtreinigung (BSR) und der Wasserbetriebe die Arbeit niederlegen. Hinzu kommen Warnstreikaufrufe für Bundeseinrichtungen. Tarifexperten der Gewerkschaft Verdi, bei der zahlreiche Mitarbeiter organisiert sind, rechnen insgesamt mit bis zu 3000 Teilnehmern.

Am kommenden Donnerstag hat Verdi wie berichtet außerdem zu einem Aktionstag in Potsdam aufgerufen. Treffpunkt sei 14 Uhr am Lustgarten, heißt es in der Erklärung der Gewerkschaft. Geplant sei zudem ein Demonstrationszug mit Abschlussaktionen. Weitere Aktionen im Land würden vorbereitet. „Es werden bestimmt auch andere Kommunen mitziehen“, sagte Verdi-Sprecher Christoph Schmitz am Freitag.

Hintergrund der geplanten Aktionen ist die bundesweite Tarifrunde für die zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Die Gewerkschaften hatten 6,5 Prozent mehr Geld oder mindestens 200 Euro extra im Monat gefordert, auch weil die Gehälter im öffentlichen Dienst inzwischen oft niedriger sind als in vielen anderen Branchen. Die Arbeitgeber hatten zuletzt eine Entgeltsteigerung um knapp 3,3 Prozent angeboten, allerdings nur in Etappen. Die Gewerkschaften wiesen das Angebot zurück, es berücksichtige de facto gerade die Inflation. Für einige Einrichtungen in Berlin gilt außerdem eine reduzierte Version des derzeit verhandelten Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst. So erhält etwa eine Vollzeit-Krankenschwester bei Vivantes nach zehn Dienstjahren mit Schichtzulagen im Schnitt 2650 Euro brutto im Monat – mehr als 100 Euro weniger als in vielen öffentlichen Kliniken anderer Bundesländer.

Schon am Freitag hatten Verdi-Mitglieder vor den Wasserbetrieben in der Stadt protestiert. Auch in Brandenburg waren in den vergangenen Tagen immer wieder Beschäftigte der Verwaltungen auf die Straße gegangen.

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