FRITSCH-VORWORT MIT NACHSPIEL: Verfügung gegen den Autor

Der Vorgang ist auch peinlich für Brandenburgs Landtagspräsident Gunter Fritsch (SPD): Der Berliner Wissenschaftler Steffen Alisch vom Forschungsverbund SED-Staat der FU Berlin hat jetzt eine einstweilige Verfügung gegen den Journalisten Matthias Krauß und dessen umstrittener polemischer Abrechnung mit der SED–Enquete des Landtages erwirkt, für das ausgerechnet Fritsch das Vorwort geschrieben hatte und deshalb bereits im Landtag in die Kritik geraten war. Alisch war ein Gutachter der Enquete, die den Umgang mit der SED-Diktatur im Brandenburg der Nachwendezeit untersucht. Nach der von Alisch beim Landgericht Potsdam am 27. August 2013 erwirkten einstweiligen Verfügung gegen Krauß und dessen Verlag Welttrends e.V. dürfen diese nicht mehr – wie im Enquete-Buch – den Eindruck erwecken, eine abgedruckte Einschätzung des Gutachtens Alischs für die Enquetekommission des Brandenburger Landtags stamme von der Landtagsverwaltung. Damit sei der Versuch des ND-Autors Matthias Krauß gescheitert, die Polemik aus der Fraktion der Linken gegen Alischs Gutachten als offizielle Stellungnahme des Landtags zu verkaufen, heißt es dazu auf der Homepage des Forschungsverbundes unter der Überschrift: „Gericht untersagt Unterstellungen aus dem journalistischen Umfeld der Linkspartei“. Danach hat Krauß diese einstweilige Verfügung anerkannt und auf Rechtsmittel verzichtet. PNN