zum Hauptinhalt

Brandenburg: Vermehrt Kinder von Fremden angesprochen

Potsdam - Die Polizei in Brandenburg registriert seit einigen Wochen eine ungewöhnlich hohe Zahl an Hinweisen, nach denen Kinder von Unbekannten angesprochen worden sein sollen. Seit September seien 29 Hinweise dieser Art eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag in Potsdam.

Stand:

Potsdam - Die Polizei in Brandenburg registriert seit einigen Wochen eine ungewöhnlich hohe Zahl an Hinweisen, nach denen Kinder von Unbekannten angesprochen worden sein sollen. Seit September seien 29 Hinweise dieser Art eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag in Potsdam. Das sei ein sprunghafter Anstieg. Im November seien bereits elf Meldungen dieser Art registriert worden. Auch die im bisherigen Jahresverlauf insgesamt 59 angezeigten Verdachtsfälle seien deutlich mehr als im Vorjahr.

Bislang habe sich aus keinem dieser Hinweise ein konkreter Tatverdacht ergeben, kein Verdachtsfall habe sich bestätigt, sagte die Sprecherin. Auf Zeugenaufrufe habe es wenig Resonanz gegeben. Eine Ermittlungsgruppe der Polizei gehe allen Anzeigen „mit Hochdruck“ nach, betonte sie. Zudem gebe es an den Schulen Präventionsveranstaltungen.

Zum Teil würden sich die Hinweise mit der Darstellung in aktuellen Kettenbriefen in sozialen Netzwerken zu einem vermeintlichen Fall in Bayern decken. Darin wird vor Unbekannten gewarnt, die Kinder auffordern, in einen weißen Kleinbus zu steigen, da der reguläre Schulbus defekt sei. In diesem geschilderten Fall handelte es sich laut Polizei um eine Falschmeldung.

In anderen Fällen, die in Brandenburg gemeldet wurden, ist laut Polizei von Personen die Rede, die Kinder vor Schulen aus privaten Autos heraus angesprochen und zum Einsteigen animiert haben sollen. In keinem Fall sei ein Kind eingestiegen, hieß es seitens der Polizei. Die meisten solcher Meldungen habe es in Potsdam, Brandenburg/Havel und Potsdam-Mittelmark gegeben.

Im Oktober hatte beispielsweise ein 12-Jähriger in Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) mit Schlägen und Tritten seine mögliche Entführung durch einen etwa 50 Jahre alten Mann verhindert.

„Wir stellen eine Verunsicherung bei Eltern, Kindern und Erziehern fest“, sagte die Polizeisprecherin. Grundsätzlich würden die Ermittler bei derartigen Hinweisen von einer Ernsthaftigkeit ausgehen und intensiv und sorgfältig an der Aufklärung arbeiten. dapd

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })