Brandenburg: Verspätungen und Ausfälle bei Streik Lange Wartezeiten in Tegel und Schönefeld
Berlin/Schönefeld - Großes Gedränge, müde Gesichter und zwischen dicken Winterjacken veranstalten Beschäftigte des Flughafens Schönefeld ein Trillerpfeifenkonzert. Das Bodenpersonal streikte am Dienstag ab 5 Uhr morgens, das Abfertigungspersonal schloss sich um 7 Uhr an.
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Berlin/Schönefeld - Großes Gedränge, müde Gesichter und zwischen dicken Winterjacken veranstalten Beschäftigte des Flughafens Schönefeld ein Trillerpfeifenkonzert. Das Bodenpersonal streikte am Dienstag ab 5 Uhr morgens, das Abfertigungspersonal schloss sich um 7 Uhr an. Die Gewerkschaft Verdi hat zu dem Streik aufgerufen, um den Druck auf die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen zu erhöhen.
Die Wartehalle des Terminals D war gesteckt voll. Ein Mitarbeiter mit rosa Weste rief über die Menschenmassen hinweg Reiseziele aus, um die Menschen in Gruppen zum Sicherheitscheck zu bekommen. „London-Stansted“ verkündete er, fand jedoch kaum Gehör. Laut Anzeigetafel hätte der Ryanair-Flug um 6:30 Uhr abheben sollen. Es ist zehn Uhr.
Die wartenden Passagiere wirkten erschöpft. Ramona Georgoudiou wartete seit sechs Stunden. „Gestern habe ich am Flughafen angerufen. Die meinten, der Flug würde in etwa seine Abflugzeit einhalten und wir sollen pünktlich kommen“, sagte die 45-Jährige. Sie will mit ihrer Tochter nach Athen. Hier müssen sie einen Anschlussflug nach Rhodos erwischen. Oliver Kutscher weiß noch nicht, ob er überhaupt abfliegen wird. Er muss beruflich nach Brüssel. Der Streik stört den 30-Jährigen aber nicht, er verstehe, dass die Angestellten mehr Gehalt wollen.
Verdi-Vertreter Holger Rößler führte die über 100 Streikenden in Schönefeld an. Dass der Streik zu Problemen für die Fluggäste führe, täte Rößler zwar leid, aber: „Da ist eine Menge angestaute Dynamik, die bricht dann einfach aus.“
In Tegel kam es zu ähnlichen Szenen. Dort werden Berlinale-Stars erwartet. Auf die Frage, ob es denn auch für Stars zu Verspätungen käme, sagt der Festivaldirektor Dieter Kosslick: „Das hoffen wir nicht, schließlich gibt es ja auch viele Fans in Tegel.“ Lotta-Clara Löwener
Lotta-Clara Löwener
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