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Brandenburg: Vertretung oder Theater

Berlin: Einsatz von Honorarbudgets frei gestellt

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Berlin – Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) will den Schulen möglichst große Freiheiten bei der Verwendung der geplanten Honorarbudgets geben. Sollten sie die Gelder nicht vollständig für den Vertretungsunterricht benötigen, können sie mit den Mitteln auch pädagogisches Fachpersonal wie Erzieher oder Sozialarbeiter einstellen. Dies bedeutet, dass besondere Projekte außerhalb des Unterrichts finanziert werden könnten. Dies kündigte Zöllner jetzt in einem Gespräch mit der GEW-Schulleitervereinigung an. Demnach hat Zöllner inzwischen die Eckdaten der Honorarbudgetierung festgelegt. Bis zum 9. März sollen die Schulen entscheiden, ob sie überhaupt an dieser neuen Form der Finanzplanung teilhaben wollen. Wenn ja, werden ihnen im kommenden Schuljahr keine festen Lehrkräfte mehr als so genannte Vertretungsreserve zugewiesen, sondern stattdessen ein bestimmter Geldbetrag, der sich nach der Größe ihrer Schule richtet.

Hat eine Schule beispielsweise 100 Lehrer, so wird ihr das Gehalt von weiteren drei Lehrern in bar ausbezahlt. Wenn kein Lehrer krank ist, kann man das Geld „ansparen“ für künftige Grippewellen. Falls eine Schule es darüberhinaus schafft, den Vertretungsunterricht durch geschickte Organisation sicher zu stellen, kann sie die nicht benötigten Mittel auch nutzen, um beispielsweise Sport- oder Theaterprojekte anzubieten. Dafür könnte sie dann das so genannte „pädagogische Fachpersonal“ einsetzen.

Die Vorsitzenden der GEW-Schulleitervereinigung, Erhard Laube und Wolfgang Harnischfeger, reagierten erleichtert auf die Ankündigung. Er begrüße die neue Gestaltungsmöglichkeit, betonte Harnischfeger. Laube erwartet, dass sich viele Schulen für die Honorarbudgets entscheiden werden. Allerdings werde es auch „Ängste“ geben. Denn wenn Schulen diesen Weg gehen, werden sie auch die Kritik seitens der Eltern ernten, falls es zu gravierenden Unterrichtsausfällen kommt. TS/PNN

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