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TERROR-PROZESS: Vier Jahre Haft für Dschihadisten

NACH SYRIEN GEREIST Über einen Cousin und einen Moscheeverein radikalisierte sich Murat S. Schließlich reiste der in der Türkei geborene Familienvater im Sommer 2013 nach Syrien.

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NACH SYRIEN GEREIST Über einen Cousin und einen Moscheeverein radikalisierte sich Murat S. Schließlich reiste der in der Türkei geborene Familienvater im Sommer 2013 nach Syrien. „Er war fest entschlossen zu kämpfen“, stand nun für die Richter fest. Der 41-jährige Weddinger sei der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat schuldig. Syrien-Rückkehrer Murat S. muss vier Jahre hinter Gitter.

VOLLES GESTÄNDNIS

Mit gesenktem Kopf, aber nicht überrascht nahm der vierfache Vater das Urteil entgegen. S. hatte umfassend ausgesagt über seine Zeit im Bürgerkrieg. Sein volles Geständnis spreche für ihn, so die Richter. Seine Sicht sei inzwischen eine „gemäßigte“. S. hatte auch erklärt, er distanziere sich „von allen Gräueltaten, die im Namen des Islam begangen wurden“.

WACHE GESCHOBEN

Etwa zwei Jahre hatte er sich im Umfeld radikaler Islamisten in Berlin aufgehalten, als es zur ersten Reise nach Syrien kam. Er habe sich dort bei der Terrorgruppe Junud al Sham („Soldaten Syriens“) angebiedert, erklärte S. Er habe Wachdienste übernommen. „Zur tatsächlichen Beteiligung am Geschehen kam es aber nicht“, hieß es im Urteil.

VIDEOS ALS BEWEIS

Murat S. war bis 2014 drei Mal in Syrien. Videos und Fotos belegen das. Es steht zudem fest, dass der gelernte Bäcker versucht hat, militärisch nutzbare Geräte wie Wärmebildkameras zu besorgen. Das Urteil entsprach dem Antrag der Verteidigung. Viereinhalb Jahre hatte der Ankläger gefordert. K.G.

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