Brandenburg: Vogelsänger: Neue Routen ein „Erfolg“
Potsdam - Die brandenburgische Landesregierung reagierte am Mittwoch zurückhaltend auf das vorzeitige Bekanntwerden der Flugrouten. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) wollte entsprechende Berichte gestern nicht kommentieren.
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Potsdam - Die brandenburgische Landesregierung reagierte am Mittwoch zurückhaltend auf das vorzeitige Bekanntwerden der Flugrouten. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) wollte entsprechende Berichte gestern nicht kommentieren. „Berichte einzelner Zeitungen sind keine Bewertungsgrundlage für die Landesregierung“, sagte Regeirungssprecher Thomas Braune auf PNN-Anfrage. Platzeck werde sich heute zur offiziellen Bekanntgabe äußern.
Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) allerdings wertete die nun offenbar festgelegten Routen als Erfolg der monatelangen Verhandlungen mit betroffenen Gemeinden. „Die Arbeit in der Fluglärmkommission hat sich ganz offensichtlich bezahlt gemacht“, teilte der Minister in Potsdam mit. „Denn auch die heute kommunizierten Planungen weichen erheblich von den ersten, breit abgelehnten Routenvorschlägen ab, die die Deutsche Flugsicherung vor mehr als einem Jahr vorgelegt hat.“
Die FDP-Fraktion im brandenburgioschen Landtag zeigte sich erleichtert, dass „nach jahrelanger Diskussion nun offenbar die endgültigen Flugrouten feststehen“ würden. „Das gibt Anwohnern und Flugreisenden endlich die notwendige Sicherheit“, erklärt der Sprecher für Infrastruktur Gregor Beyer. Nun müssten sich die ausgehandelten Kompromisse in der Praxis beweisen. „Vom Ministerium erwarte ich in spätestens zwei Jahren eine Auswertung, welche Belastungen in welchen Bereichen real entstanden sind. Dann haben wir eine Grundlage für mögliche Veränderungen an den Routen“, so Beyer. Gleichzeitig fordert er die Landesregierung auf, die Schallschutzmaßnahmen für die Betroffenen schneller umzusetzen. „Bisher sind nur in 800 Haushalten Maßnahmen ergriffen worden. Möglichst viele Anwohner müssen möglichst bis zum Start im Juni entsprechende Hilfen angeboten bekommen“, fordert Beyer.
Der Grünen-Verkehrsexperte Michael Jungclaus bezeichnete die offenbar feststehenden Routen als „Schlag ins Gesicht der Betroffenen“. „Es ist schade, dass das Gutachten des Bundesumweltamtes offensichtlich gänzlich außen vorgelassen worden ist“, sagte Junclaus den PNN.
Die CDU wollte gestern mit Verweis auf die heutige offizielle Bekanntgabe der Routen ebenfalls keine Stellungnahme abgeben. Matthias Matern
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