Brandenburg: Vogelsterben war Unfall
Ministerium: Kraniche übersahen Stromleitung
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Potsdam - Der massenhafte Tod von Kranichen bei der Kollision mit einer Hochspannungsleitung im Havelländischen Luch Anfang Januar war nach Angaben des Brandenburger Umweltministeriums ein Unfall. Zum Jahreswechsel habe dort häufig dichter Nebel geherrscht, sagte die zuständige Abteilungsleiterin am Mittwoch im Umweltausschuss des Landtages.
Das Havelländische Luch gilt als einer der größten Rastplätze für Kraniche in Europa. Insgesamt seien im Januar rund 100 Kraniche und drei Schwäne beim Anflug auf einen nahegelegenen Rastplatz in die Hochspannungsleitung geraten und ums Leben gekommen. Die Markierung der Leitung mit roten Spiralen war für den Schutz der Vögel bei Nebel nicht ausreichend gewesen, hieß es weiter.
„Dies ist ein bedauerlicher Einzelfall“, sagte die Abteilungsleiterin im Ausschuss nun. Eine Nachrüstung der Warnmarkierung sei allerdings nicht erforderlich. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Staatlichen Vogelschutzwarten empfiehlt zwar eine Markierung mit schwarz-weißen Blinkeffekten. „Ob dies bei dichtem Nebel hilft, ist nicht erwiesen“, meinte die Expertin. Außerdem könnten die Blinker für die Menschen eine Belastung darstellen. dpa
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