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Senat streitet über Studium für Flüchtlinge in Berlin: Volkshochschulen erweitern Angebote

Potsdam/Berlin - Im Berliner Senat wird weiter über die Zulassung von Asylbewerbern zum Studium gestritten. Die Berliner Ausländerbehörde stempelt Flüchtlingen weiterhin den Satz „Studium nicht gestattet“ in die Papiere.

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Potsdam/Berlin - Im Berliner Senat wird weiter über die Zulassung von Asylbewerbern zum Studium gestritten. Die Berliner Ausländerbehörde stempelt Flüchtlingen weiterhin den Satz „Studium nicht gestattet“ in die Papiere. Dabei hatte der Senat mit seinem vor 14 Tagen verkündeten Flüchtlingskonzept den Weg in die Berliner Hochschulen geebnet. „Auch soll die Aufnahme eines Studiums nicht aufenthaltsrechtlich untersagt werden“, steht im Konzept. Ein generelles Verbot zur Aufnahme eines Studiums für Asylbewerber und Flüchtlinge bestehe keinesfalls, heißt es jetzt aus der Innenverwaltung. Könnten sie die Zusage einer Berliner Hochschule und eine finanzielle Absicherung nachweisen, könne die Sperre aufgehoben werden.

Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach (SPD) dagegen sagt, die Papiere dürften von vornherein nicht mehr mit dem Studierverbot gestempelt werden. „Der Beschluss des Senats ist eindeutig.“ Es könne nicht sein, „dass Berlin als moderne, tolerante und weltoffene Hauptstadt eine restriktivere Haltung einnimmt als andere Bundesländer“. Die Praxis der Innenverwaltung entmutige qualifizierte und hochmotivierte Flüchtlinge, denen ein Studium eine schnelle Integration in die Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt ermöglichen würde. Wie die Unis mit fehlenden Zeugnissen umgehen und ob Flüchtlingen die Bewerbungs- und Immatrikulationsgebühren erlassen werden können, will die Senatsverwaltung Anfang September mit den Hochschulleitungen besprechen.

Unterdessen wollen die Volkshochschulen in Brandenburg und Berlin Angebote für Flüchtlinge erweitern und Orte der Begegnung für Flüchtlinge und Deutsche schaffen. Neben Deutschkursen für Flüchtlinge soll es Veranstaltungen außerhalb des normalen Programms geben, teilte Evelyn Dahme, Geschäftsstellenleiterin des Brandenburgischen Volkshochschulverbands, mit. In einigen VHS habe es bereits Treffen gegeben, bei denen Flüchtlinge und Deutsche gemeinsam kochten und sich Fotos aus der Heimat zeigten. Auch die Berliner Volkshochschulen reagieren auf die steigende Zahl von Flüchtlingen und stocken ihr Angebot für spezielle Deutschkurse auf. Der rot-schwarze Senat unterstützt in diesem Jahr Sprachangebote für Flüchtlinge mit 1,2 Millionen Euro. 2014 gab es 300 000 Euro. Amory Burchard (mit dpa)

Amory Burchard (mit dpa)

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