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Ein Steinschmätzer-Männchen sitzt auf einem Zaunpfahl in der Döberitzer Heide.

© dpa/Hannes Petrischak

Vom Aussterben bedrohter Vogel: Steinschmätzer zurück in Brandenburg

Vor wenigen Tagen wurden in der Döberitzer Heide wieder einige der Tiere gesichtet. Ihr Bestand nimmt derzeit dramatisch ab.

Er ist relativ unbekannt, vom Aussterben bedroht und nach langer Reise wieder in Brandenburg: Der Steinschmätzer ist aus Afrika in die Döberitzer Heide zurückgekehrt. Vor wenigen Tagen seien die ersten der Zugvögel in diesem Jahr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz nahe Berlin beobachtet worden, teilte die Heinz Sielmann Stiftung am Donnerstag mit. Sie betreut das Gebiet bei Dallgow-Döberitz.

Deutschlandweit, auch in Brandenburg, nehme der Bestand dramatisch ab, erklärte Jörg Fürstenow. Er ist für die Stiftung Verantwortlicher für Ökologisches Monitoring und Landschaftspflege-Management. Die Steinschmätzer beobachtet er seit den 1980er Jahren in der Döberitzer Heide. In Brandenburg leben laut letzten Veröffentlichungen noch etwa 450 Brutpaare, Mitte der 1990er Jahre waren es noch 2000 bis 4000.

Bedeutender Zuwachs an Brutpaaren

In den vergangenen Jahren konnten in der Naturlandschaft Erfolge verzeichnet werden. Die Stiftung beobachtete nach eigenen Angaben einen bedeutenden Zuwachs an Brutpaaren. Den Angaben nach hat sich von 2016 bis 2022 die Anzahl von 20 auf 48 Paare mehr als verdoppelt. Nach Ansicht von Vogelexperte Fürstenow hätten sich Landschaftspflegemaßnahmen mit Hilfe von Fördermitteln ausgezahlt.

Die offenen Flächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes „Döberitz“ und des „Bombodroms“ in der Kyritz-Ruppiner Heide mit Überresten von alten Betonbunkern, aber auch die Dünen der Bergbaufolgelandschaft Wanninchen bieten der bedrohten Vogelart letzte Refugien.

Der Steinschmätzer ist aufgrund seiner Seltenheit in besiedelter Landschaft nicht sehr bekannt. Wie Rotkehlchen oder Nachtigall gehört er zur Familie der Fliegenschnäpper. Im Gegensatz zu diesen weit verbreiteten Arten braucht der Steinschmätzer aber Lebensräume, die in Deutschland rar werden: weiträumige, offene, vegetationsarme, auch steinige Landschaften mit Nischen und Hohlräumen in Felsen, Holz- oder Steinhaufen zum Brüten. In Siedlungsgebieten und Landwirtschaftsräumen ist er dagegen kaum noch anzutreffen. (dpa)

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