zum Hauptinhalt
Auf der Hut. Leichenpräparator von Hagens mit Plastinaten in Guben.

© dpa

Brandenburg: Von Hagens will Plastinate verkaufen Evangelische Kirche fordert Verbot

Guben/Cottbus - Zur Wiedereröffnung des Plastinariums des umstrittenen Leichenpräparators Gunther von Hagens in Guben (Spree-Neiße) hat die evangelische Landeskirche ein Verkaufsverbot für menschliche Plastinate gefordert. „Wir erwarten von der Landesregierung, dass sie alle rechtlichen Schritte unternimmt, um den angekündigten Verkauf von Menschenscheiben zu verhindern“, sagte die Cottbuser Generalsuperintendentin Heilgard Asmus am Donnerstag in Cottbus.

Stand:

Guben/Cottbus - Zur Wiedereröffnung des Plastinariums des umstrittenen Leichenpräparators Gunther von Hagens in Guben (Spree-Neiße) hat die evangelische Landeskirche ein Verkaufsverbot für menschliche Plastinate gefordert. „Wir erwarten von der Landesregierung, dass sie alle rechtlichen Schritte unternimmt, um den angekündigten Verkauf von Menschenscheiben zu verhindern“, sagte die Cottbuser Generalsuperintendentin Heilgard Asmus am Donnerstag in Cottbus.

Landesregierung und Kommunalaufsicht müssten aktiv werden und prüfen, ob der Verkauf zulässig sei, betonte Asmus. Dabei müsse ausgeschlossen sein, dass Präparate auch in die Hände von fachfremden Interessenten gelangen können. „Die Landesregierung muss dem nachgehen und Sicherheit schaffen.“ Die Kirche bleibe zudem bei ihrer Ablehnung der Präsentation menschlicher Leichname im Plastinarium.

Hagens will sein seit Ende 2008 geschlossenes Plastinarium am heutigen Freitag neu eröffnen. Am Donnerstag hatte er seine neue Konzeption vorgestellt. Die Fläche des Kompetenzzentrums beträgt demnach rund 3000 Quadratmeter. Die Kosten für den Umbau belaufen sich auf rund 30 Millionen Euro. Die Investition sei ausschließlich aus Eigenmitteln erfolgt, so von Hagens.

Auch Räume für Präparations- und Operationskurse sollen künftig vermietet werden. Zugleich will Hagens nach eigener Aussage mit dem lange angekündigten Verkauf von präparierten Tier- und Menschenscheiben beginnen. Menschliche Unterschenkelscheiben sollen für 80 Euro und Kopfscheiben für bis zu 1500 Euro angeboten werden. Eine „frontale Ganzkörperscheibe“ soll rund 11 000 Euro kosten. Der Verkauf menschlicher Plastinate sei jedoch auf sogenannte qualifizierte Nutzer wie Ärzte, Professoren, Lehrinstitutionen und Krankenhäuser beschränkt.

Auf Anfrage will Hagens das Plastinarium nach eigenen Angaben auch als „Ambiente“ für „besondere Events wie eine Hochzeit“, Jugendweihen, Jubiläen oder Kleinkongresse vermieten und Mitternachtsführungen anbieten. epd/ddp

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })