Schlecker-Frauen: Vor der Kamera statt hinter der Kasse

Zum Lachen war den ehemaligen Schlecker-Frauen im letzten Jahr womöglich nur selten. Die Filialen der Drogeriemarktkette, die hauptsächlich Frauen beschäftigte, machten im Insolvenzverfahren nach und nach zu, allein in Berlin meldeten sich 677 Betroffene arbeitslos. Arbeitsminister Ursula von der Leyen (CDU) wollte sie kurzerhand zu Erzieherinnen umschulen lassen. Nun soll das Schicksal von fünf Berliner Schlecker-Mitarbeiterinnen als TV-Komödie für den Privatsender RTL verfilmt werden. Der Produzent Nico Hofmann will die Geschichte von fünf Frauen erzählen, deren Drogerie-Filiale in Berlin-Moabit geschlossen werden soll. Zuletzt verzeichnete Hofmann mit dem TV-Drama „Unsere Mütter, unsere Väter“ und der Guttenberg-Satire „Der Minister“ Erfolge.

Der Film soll an britische Arbeiterkomödien wie „Ganz oder gar nicht“ angelehnt werden: „Sie nehmen die Zerstörung ihrer Existenz nicht hin und wehren sich mit allen Mitteln“, so wird das Vorhaben beschrieben. Und tatsächlich blieb vielen Schlecker-Frauen nichts übrig, als selbst zu kämpfen. Im Herbst 2012 hatte nur etwa ein Viertel der ehemaligen Mitarbeiter in Berlin einen neuen Job. Ein knappes Drittel steckte in sogenannten Maßnahmen der Arbeitsagenturen, 25 Prozent suchten eine neue Arbeitsstelle, andere hatten aufgegeben. Ein Fünftel der arbeitslosen ehemaligen Schlecker-Mitarbeiter in Berlin ist älter als 50 Jahre, bundesweit sind es noch deutlich mehr.

Aktuelle Zahlen zum Schicksal der Schlecker-Frauen gibt es nicht, 2013 hat die Arbeitsagentur in Berlin aufgehört, sie einzeln zu zählen. Dafür bekommen sie bald ein Gesicht. Eine der Hauptrollen wird Katharina Thalbach (59) spielen.