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Brandenburg: Vorm Knast noch mal kokeln Spreepark-Feuer: Vier Tatverdächtige gestehen

Berlin - Vier Männer wollten Abschied feiern – einer von ihnen sollte in den nächsten Tagen ins Gefängnis. Sie zogen durch die Stadt.

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Berlin - Vier Männer wollten Abschied feiern – einer von ihnen sollte in den nächsten Tagen ins Gefängnis. Sie zogen durch die Stadt. Am Ende brannte der Spreepark im Plänterwald und ein Auto in Steglitz. Noch am Montagmorgen nahmen Polizisten die Tatverdächtigen fest. Die Männer sollten noch am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Wie die Polizei am Dienstagvormittag mitteilte, waren die Männer im Alter von 19, 20, 21 und 29 Jahren in der Nacht zu Montag aufgefallen, als sie gegen 3.30 Uhr ein Auto in der Robert-Lück-Straße in Steglitz anzündeten. Zivilfahnder griffen die Verdächtigen in der Lauenburger Straße auf und nahmen sie fest. In „intensiven und lang andauernden“ Ermittlungen und Vernehmungen stellte sich heraus, dass dies nicht ihre erste Tat in der Nacht war: Sie hatten auch auf dem Gelände des ehemaligen Spreeparks im Plänterwald in Treptow Feuer gelegt. 5000 Quadratmeter brannten. Die Ermittler gingen früh von Brandstiftung aus, auch weil das Feuer an mehreren Stellen gleichzeitig ausgebrochen war.

In der Vernehmung gestand erst ein Verdächtiger, zwei weitere bestätigten dann weitgehend seine Angaben. Der Vierte verweigerte die Aussage. Die Männer stammen aus Mitte, Pankow, Reinickendorf und Steglitz. Sie trafen sich laut den Vernehmungen bei einem der Männer zu Hause in Pankow und zogen dann nach Treptow. Ihr Vorhaben: Sie wollten Abschied feiern. Der Älteste sollte in den nächsten Tagen eine Ersatzfreiheitsstrafe antreten: Nach einem Diebstahl war er zu einer Geldstrafe verurteilt worden, doch diese konnte oder wollte er nicht zahlen und sollte daher 35 Tage absitzen. Laut Polizei beschlossen die vier die Brandstiftungen gemeinsam und setzten sie dann auch um. Ob die Männer weitere Straftaten begangen haben, wird ermittelt.

Nach Angaben der zentralen Verkaufsstelle für Eigentum des Landes, dem Berliner Liegenschaftsfonds, besteht kein Versicherungsschutz für die abgebrannte Häuserzeile. Denn „es handelt sich bei dem englischen Dorf nicht um Gebäude, sondern nur um Kulissen“. Die Schadenshöhe sei noch nicht abzusehen. Offenbar kann der Fonds aber in den Kulissen ohnehin keinen hohen Wert erkennen, denn von dort hieß es: „Auch wenn kein wesentlicher materieller Schaden entstanden ist, so entstehen doch Kosten für die Beseitigung und Entsorgung des verbrannten Materials.“ R. Schönball/S. Schurmann

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