Brandenburger Ranger stellen mehr Verstöße fest: Wachtmeister der Natur
Potsdam - Zerstörte Orchideenwiesen, abgeholzte Feldhecken und Obstbäume oder illegal gelagerte Abfälle: Knapp 140 Verstöße gegen den Naturschutz hat die Brandenburger Naturwacht 2015 angezeigt. Verloren gingen unter anderem geschützte Orchideen, nachdem im Biosphärenreservat Spreewald unerlaubt eine Pferdekoppel angelegt worden war, wie Manfred Lütkepohl, Leiter der Naturwacht Brandenburg, am Donnerstag in Potsdam erläuterte.
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Potsdam - Zerstörte Orchideenwiesen, abgeholzte Feldhecken und Obstbäume oder illegal gelagerte Abfälle: Knapp 140 Verstöße gegen den Naturschutz hat die Brandenburger Naturwacht 2015 angezeigt. Verloren gingen unter anderem geschützte Orchideen, nachdem im Biosphärenreservat Spreewald unerlaubt eine Pferdekoppel angelegt worden war, wie Manfred Lütkepohl, Leiter der Naturwacht Brandenburg, am Donnerstag in Potsdam erläuterte. Die Pflanzen stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
Im Naturpark Schlaubetal wurden ebenfalls gefährdete Weiß- und Torfmoose auf großen Flächen ausgegraben, um sie für Blumengestecke zu verwenden. Bei der illegalen Fischerei mit Schnüren kam im Naturpark Märkische Schweiz ein Graureiher ums Leben. Insgesamt wurden nach den Angaben landesweit 1000 Verstöße registriert – wie seit Jahren. 1999 waren es noch 8000, hieß es.
Die Naturwacht Brandenburg entstand 1991 als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) mit rund 200 Rangern. 1997 kam sie zur Stiftung Naturschutzfonds des Landes. Heute sind 90 Ranger im Einsatz. Sie erfassen Tiere wie Schlingnattern, kümmern sich um heimische Orchideen oder registrieren Schmetterlinge. Außerdem messen sie Grundwasserstände und beurteilen die Qualität von Seen. Mit Freiwilligen wurden im Naturpark Hoher Fläming mehr als 33 000 Amphibien an mehr als acht Kilometer langen Zäunen eingesammelt und unbeschadet über viel befahrene Straßen gebracht. „Mit ihrem Wissen über die Natur und ihren Ortskenntnissen beteiligen sie sich an wirksamen Naturschutzmaßnahmen“, sagte Umweltminister Jörg Vogelsänger (SPD). Im Vorjahr begleiteten mehr als 17 000 Gäste die Ranger bei ihren Touren. Sie erfahren etwa wie der Wachtelkönig singt, bewundern das Aussehen des Pilzes Buchstachelbart oder lernen die Behausungen des Käfers Heldbock kennen. In Brandenburg gibt es einen Nationalpark, drei Biosphärenreservate und elf Naturparks.Gudrun Janicke
Gudrun Janicke
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