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Brandenburg: Warnstreik im öffentlichen Dienst auch in Berlin
Berlin - Kindertagesstätten waren geschlossen, Unterricht fiel aus, Ordnungsamtsmitarbeiter schrieben keine Knöllchen. Vor manchen Bürgerämtern standen die Besucher vor verschlossenen Türen.
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Berlin - Kindertagesstätten waren geschlossen, Unterricht fiel aus, Ordnungsamtsmitarbeiter schrieben keine Knöllchen. Vor manchen Bürgerämtern standen die Besucher vor verschlossenen Türen. Nicht nur in Potsdam, auch in Berlin demonstrierten am gestrigen Mitwoch rund 12 000 Landesbedienstete. Zu dem Warnstreik aufgerufen hatten Verdi, die Polizeigewerkschaft GdP und die Bildungsgewerkschaft GEW, um vor der Fortsetzung der Tarifverhandlungen in den Bundesländern am Donnerstag noch einmal Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Heute kommen in Potsdam die Verhandlungsführer der Länder und der Gewerkschaften zur entscheidenden Runde zusammen. Die Gewerkschaften fordern Einkommenserhöhungen von 6,5 Prozent und verbindliche Regelungen für die Übernahme von Auszubildenden. Die Gewerkschaften mobilisierten auch für den heutigen Tag noch einmal einige ihrer Mitglieder, um mit einer Delegation von rund 150 Lehrern und Erziehern in Potsdam vor dem Tagungshotel zu demonstrieren. Auch Berliner Musikschullehrer wollten noch dazukommen.
Besonders aktiv waren am Mittwoch die Lehrer und Erzieher. Etwa die Aziz-Nesin-Grundschule in Kreuzberg, wo viele Lehrer gewerkschaftlich organisiert sind, war komplett geschlossen. In anderen Berliner Schulen fielen viele Stunden aus. Auch etliche Kitas der städtischen Eigenbetriebe waren geschlossen. Andernorts kamen Besucher vergebens zu den Bürgerämtern. Im Rathaus Tempelhof etwa stand man vor verschlossenen Türen. Auch manche Schwimmbäder blieben den ganzen Tag geschlossen.
Am Vormittag hatten sich die Streikenden an der Friedrichstraße getroffen, um von dort zur Kundgebung auf den Alexanderplatz zu ziehen. „Be billig, be bildungsfern, be Berlin“, stand auf den Plakaten. Lehrer forderten: „Gleiches Geld für gleiche Arbeit!“ Am Nachmittag wurden die Proteste dann in Potsdam fortgesetzt – auch mit Unterstützung vieler Streikenden aus Berlin. Insgesamt rund 10 000 Landesbedienstete zogen von drei verschiedenen Punkten aus durch die Innenstadt und versammelten sich am Luisenplatz. Ab dem Nachmittag gab es Behinderungen auf den Straßen sowie bei Bussen und Trambahnen. sik/hah/sny/wik
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