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Tarifstreit im öffentlichen Dienst: Warnstreiks am Mittwoch auch in Potsdam
Vor der dritten Tarifrunde wollen Mitarbeiter von Ämtern, Justiz und Hochschulen am Mittwoch die Arbeit niederlegen. Der brandenburgische Landesbetrieb für Straßenwesen warnt deshalb die Autofahrer: Bei Nachtfrost könne nicht die gewohnte Verkehrssicherheit garantiert werden.
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Berlin/Potsdam - Unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit der Länder rufen die Gewerkschaften an diesem Mittwoch zu erneut ganztägigen Warnstreiks in der Region Berlin-Brandenburg auf. Sie wollen so den Druck auf die öffentlichen Arbeitgeber erhöhen, endlich ein Angebot vorzulegen. Die Bürger müssten sich in vielen Servicestellen auf eingeschränkte Leistungen oder geschlossene Schalter einstellen, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Montag mit. In Potsdam, wo am 7. und 8. März die Tarifgespräche fortgesetzt werden, erwartet Verdi mehr als 10 000 Teilnehmer.
Durch Potsdam wollen drei Demonstrationszüge marschieren, die sich zur Abschlusskundgebung auf dem Luisenplatz (17) treffen. Aufgerufen wurden in Brandenburg Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßenwesen, diverse Landesämter, die Zentrale Bezügestelle des Landes Brandenburg (Cottbus), die Brandenburgische Technische Universität (Cottbus), die Stiftung Schlösser und Gärten, Ministerien, Justiz Brandenburg und das Landeslabor.
Auch die Verdi Fachkommission für Straßenbauverwaltung in Brandenburg hat ihre Mitglieder am 6. März zum Warnstreik aufgerufen. Der Landesbetrieb Straßenwesen warnt deshalb alle Verkehrsteilnehmer: Autofahrer müssten den ganzen Tag über besonders aufmerksam und vorsichtig sein, da insbesondere der Winterdienst bei eventuellem Frost in den Nacht- und Morgenstunden nicht die gewohnte Verkehrssicherheit garantieren können, hieß es in beim Landesbetrieb.
In Berlin wollen angestellte Lehrer und Erzieher zum zweiten Mal seit Mitte Februar die Arbeit niederlegen und für ihre Forderungen nach deutlich mehr Gehalt demonstrieren. Dort wird zur Kundgebung auf dem Alexanderplatz (11 Uhr) mobilisiert. Aufgerufen sind Beschäftigte der Hochschulen, der Bürgerämter, Jobcenter, Ordnungsämter, der Parkraumbewirtschaftung oder der Finanzämter. Bereits am 18. Februar hatten sich nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mehr als 5000 Menschen an Warnstreiks beteiligt. Am Mittwoch sollen auch die Erzieherinnen der fünf Kita-Eigenbetriebe und der bezirklichen Jugendfreizeiteinrichtungen ihre Arbeit ruhen lassen.
Verdi und GEW fordern 6,5 Prozent mehr Gehalt sowie eine tarifliche Eingruppierung von Lehrkräften an Schulen und Hochschulen. Außerdem haben die Arbeitgeber die Urlaubsregelung gekündigt. Neu Eingestellten werden nur noch 26 Urlaubstage im Jahr gewährt. (dpa/PNN)
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