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Aufbau neue Sirenengeneration auf dem Campus Rathaus Potsdam.
Oberbürgermeister Mike Schubert informiert gemeinsam mit Ralf Krawinkel, Leiter Feuerwehr Potsdam, über den Aufbau der ersten neuen Sirene in der Landeshauptstadt Potsdam und stellt den neuen Sirenenbedarfsplan vor.

© Foto: Andreas Klaer

Warntag am 8. Dezember: „Es wird nicht alles klappen“

Nach einer Schlappe beim ersten bundesweiten Warntag ist die Aufmerksamkeit nun besonders groß: Wie gut funktionieren die Warnungen an die Bevölkerung?

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Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen rechnet damit, dass der bundesweite Warntag am 8. Dezember erfolgreicher als vor zwei Jahren abläuft. „Es wird diesmal deutlich besser sein, aber auch nicht alles hundertprozentig klappen“, sagte der CDU-Politiker. „Man macht solche Tests, um auch zu erkennen, wo was nicht funktioniert.“

Beim ersten bundesweiten Warntag 2020 war einiges schief gelaufen. Unter anderem kam die Meldung der Warn-Apps Nina und Katwarn erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones an. Wäre es ein Ernstfall gewesen, hätten viele Bürger nichts mitbekommen.

Brandenburgs Kommunen sind derzeit noch dabei, Sirenen aufzubauen - erst ein Teil der geplanten neuen Anlagen ist bereits montiert. Insgesamt sind in Brandenburg nach Ministeriumsangaben mehr als 2400 Sirenen installiert.

Nicht überall werden am 8. Dezember die Warntöne von den Dächern aufheulen. Der Kreis Teltow-Fläming etwa teilte mit, in einigen Kommunen, darunter die Stadt Zossen, gebe es keine Sirenen. Auch im Landkreis Dahme-Spreewald sind noch nicht alle Anlagen einsatzbereit. Die Arbeiten liefen noch, hieß es. Die Landeshauptstadt Potsdam kündigte an, dass 19 neue Sirenen bis Ende 2023 aufgebaut würden. Bis 2025 sollen weitere 15 dazukommen.

Warnsystem Cell Broadcast kommt zum Einsatz

Wie gut im Ernstfall amtliche Warnungen über Radio, Fernsehen, Apps oder Sirenen funktionieren, testen Bund, Länder und Kommunen bei dem bundesweiten Warntag am Donnerstag um 11 Uhr. Dabei soll auch zum ersten Mal das neue Warnsystem Cell Broadcast zum Einsatz kommen.

Bei dem System werden Nachrichten wie Rundfunksignale an alle kompatiblen Geräte geschickt, die in einer Zelle eingebucht sind. Im Gegensatz zu anderen Warnsystemen wie Nina oder Katwarn muss man keine App haben, um alarmiert zu werden. Stübgen sagte: „Ich freue mich persönlich, dass jetzt endlich auch direkte Warnungen per SMS zum Einsatz kommen. Das war längst überfällig.“

Es ist jetzt schon klar, dass die Investitionen in die Sireneninfrastruktur weitergehen müssen.

Michael Stübgen (CDU), Innenminister in Brandenburg

Der CDU-Politiker forderte die Bundesregierung auf, ihr Förderprogramm für Sirenen zu verlängern und auch nach 2022 Mittel bereitzustellen. „Es ist jetzt schon klar, dass die Investitionen in die Sireneninfrastruktur weitergehen müssen.“

Über den Bund wurde laut Innenministerium die Errichtung von 191 elektrischen Sirenen gefördert. Derzeit (Stand: 1. Dezember) seien davon 42 Sirenen installiert und für den Warntag einsatzbereit. Es geht dabei dem Ministerium zufolge um 2,4 Millionen Euro. Die tatsächliche Fertigstellung aller Sirenen werde erst bis Ende 2023 umgesetzt sein, hieß es. Bei den neuen Sirenen soll es möglich sein, sie auch bei einem Stromausfall nutzen zu können. Zudem werden bestehende Sirenen mit Landesmitteln aufgerüstet. (dpa)

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