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Brandenburg: WASG ist sauer auf die PDS-Genossen

Berlin - Die Stimmung zwischen der Berliner Linkspartei und der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) war noch nie gut. Jetzt aber ist sie frostig.

Von Sabine Beikler

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Berlin - Die Stimmung zwischen der Berliner Linkspartei und der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) war noch nie gut. Jetzt aber ist sie frostig. Die WASG ärgert sich über vorsichtige Überlegungen der PDS-Parteispitze, durch Übertritte von Genossen die Mehrheit der linken Konkurrenzpartei zu erhalten. „Die PDS braucht sich keine Hoffnungen zu machen, dass eine feindliche Übernahme gelänge“, sagte Rouzbeh Taheri vom WASG-Landesvorstand gestern. Schon der Versuch würde das Projekt eines Linksbündnisses „nachhaltig beschädigen“. Offenbar würden PDS-Funktionäre eine Zusammenarbeit beider Parteien als reines „Unterwerfungsverhältnis der WASG unter der PDS betrachten“.

Berlins PDS-Landeschef Stefan Liebich sagte, dass an einer „feindlichen Übernahme“ niemand interessiert sei. Man werde weiter gemeinsam mit der WASG die im Januar geplanten öffentlichen Foren vorbereiten – ungeachtet der Frage, ob Linkspartei und WASG gemeinsam zur Berliner Abgeordnetenhauswahl 2006 antreten werden. Darüber will die WASG im Februar in einer Urabstimmung entscheiden lassen.

Eine Doppelmitgliedschaft ist bei der Linkspartei verboten. Die Bundesspitze will sie aber übergangsweise bis zur Fusion beider Parteien wieder zulassen. Ein entsprechender Antrag soll auf dem PDS-Bundesparteitag am 10./11. Dezember in Dresden verabschiedet werden. Bis Ende des Jahres ist bei der WASG eine Doppelmitgliedschaft noch möglich – die soll wiederum per Antrag auf dem Bundesparteitag im März 2006 rückwirkend weiter möglich sein. Theoretisch hätten also die Berliner PDS-Genossen nach dem Dresdener Parteitag bis Ende des Jahres Zeit, in die WASG einzutreten. „Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass ein klassischer PDS-Genosse aus dem Osten so taktisch denkt“, sagte Liebich. Auch Taheri schließt Masseneintritte aus. „Neumitglieder werden von den Bezirksvorständen aufgenommen. Und die werden genau nachfragen.“ Sabine Beikler

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