Brandenburg: Wasserrevue am Berliner Ensemble Sprinkleranlage setzt Theater unter Wasser
Berlin - Eigentlich hat das Berliner Ensemble gerade Spielpause, doch am Dienstag kam eine ungeplante Nummer zur Aufführung: Bei Reparaturarbeiten im Theater am Schiffbauerdamm hat eine Sprinkleranlage einen großen Teil der Bühne und der Technik unter Wasser gesetzt. Der Start der nächsten Spielzeit Ende August sei in Gefahr, der Schaden gehe in die „Hunderttausende“, teilte das Theater mit.
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Berlin - Eigentlich hat das Berliner Ensemble gerade Spielpause, doch am Dienstag kam eine ungeplante Nummer zur Aufführung: Bei Reparaturarbeiten im Theater am Schiffbauerdamm hat eine Sprinkleranlage einen großen Teil der Bühne und der Technik unter Wasser gesetzt. Der Start der nächsten Spielzeit Ende August sei in Gefahr, der Schaden gehe in die „Hunderttausende“, teilte das Theater mit. Ein Mitarbeiter des Theaters berichtete dieser Zeitung am Mittwoch, dass am Dienstagmittag vier Minuten lang die Sprinkleranlage lief; mehr als 80 000 Liter Wasser sollen sich über die Hauptbühne ergossen haben und seien dann in die Unterbühne abgeflossen.
Beschädigt wurden ein teurer Steinway-Flügel, der rote Original-Samtvorhang aus der „Dreigroschenoper“, die Bühnenmaschinerie und die Dekoration für eine geplante Fernsehaufzeichnung der „Kurt Krömer Show“.
Das Wasser legte die zentrale Energieverteilung lahm. Das Haus bekommt nach Angaben von Mitarbeitern nur aus Notaggregaten Strom. Auch die Tontechnik und Dutzende Scheinwerfer wurden beschädigt. Immerhin blieben der historische Zuschauerraum sowie die Magazine und die Vorbühne verschont.
Der Funkenflug einer Flexmaschine soll den Alarm ausgelöst haben; anscheinend hatte ein Handwerker die Tür zum oberen Bühnenhaus nicht geschlossen.
Noch am Sonntag war die letzte Aufführung der Dreigroschenoper im Theater von Claus Peymann zu sehen. Im Sommer übernimmt traditionell Rolf Hochhuth die Bühne, am 1. August ist sein Stück „Sommer 14“ geplant.
Hochhuth liegt im Dauerstreit mit Peymann um die sommerliche Nutzung des Haues, einen möglichen Sabotageakt schließen aber Mitarbeiter kategorisch aus. In seiner Mitteilung bat das BE die „Theatergötter“ darum, den Beginn der neuen Spielzeit Ende August und die Premiere von Leander Haußmanns „Woyzeck“-Inszenierung am 6. September noch zu ermöglichen. ide/stb
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