Brandenburg: Wasserspiegel des Seddiner Sees sinkt täglich um einen Zentimeter
Seddiner See - Viel Sonne und Wind sorgen derzeit für ein drastisches Absinken des Wasserspiegels im Seddiner See (Potsdam-Mittelmark). Der Wasserstand verringere sich täglich um einen Zentimeter, sagte Dr.
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Seddiner See - Viel Sonne und Wind sorgen derzeit für ein drastisches Absinken des Wasserspiegels im Seddiner See (Potsdam-Mittelmark). Der Wasserstand verringere sich täglich um einen Zentimeter, sagte Dr. Hartwig Vietinghoff vom Institut für angewandte Gewässerökologie den PNN. 20000 Kubikmeter Seewasser würden derzeit pro Tag verdunsten, beobachteten die Fachleute des Instituts, das seinen Sitz direkt an dem See hat und sich seit Jahren mit dessen Sanierung beschäftigt. Der Rückgang des Wasserspiegels sei derzeit auch bei anderen von Grundwasser gespeisten Seen auf eiszeitlichen Platten zu beobachten, betonte Vietinghoff. Ausgangspunkt für die akuten Probleme sei, dass es in der ersten Jahreshälfte trotz kühler Witterung nur relativ wenig Niederschläge gegeben habe. Extrem niedrige Wasserstände seien allerdings seit Ende der 80er Jahre nahezu jährlich zu beobachten. Zweifellos spiele das Absinken des Grundwasserspiegels dabei eine Rolle, unter anderem weil das Abwasser jetzt in große zentrale Klärwerke außerhalb der Region geleitet werde. Mit Schuldzuweisungen an einzelne Seeanrainer müsse man sehr vorsichtig sein. So habe der benachbarte Golfplatz sehr strenge Auflagen bei der Wasserentnahme zu erfüllen. „Jeder Nutzer belastet die regionale Wasserbilanz“, so der Gewässerexperte. Gesicherte Erkenntnisse darüber, dass der jüngst eingebaute Heidelbeeranbau dabei eine besondere Rolle spiele, gebe es nicht. Verworfen hat man mittlerweile die Idee, den Seddiner See mit Nieplitzwasser aufzufüllen. Dafür hätte eine 10 Kilometer lange Druckleitung gelegt werden müssen – ein nicht zu finanzierendes Projekt. So müsse man sich angesichts der Klimaveränderung darauf einstellen, dass die Wasserstände des Seddiners Sees und änhnlicher Gewässer weiter auf niedrigem Niveau schwanken, sagte Vietinghoff. ldg
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