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Milde Witterung: Weißstörche auf dem Weg nach Brandenburg
Kurtchen Rotschnabel ist schon da: Die anderen Adebars sitzen noch in Nordafrika und warten auf geeigneten Aufwind. Mitte März sollen die Storchennester zwischen Elbe und Oder wieder bezogen sein.
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Rühstädt/Calau - Nach der Sichtung eines ersten Weißstorches Ende vergangener Woche bei Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) ist noch kein weiterer Heimkehrer in Brandenburg entdeckt worden. Die meisten Störche, die den Winter im südlichen Afrika verbracht haben, befänden sich derzeit in Nordafrika. „Sie warten dort auf Aufwinde, um die Passage über den Bosporus in Richtung Europa zu schaffen“, erklärte der Geschäftsführer des Nabu-Regionalverbandes, Bernd Elsner, am Montag in Calau. Petra Schlaugat vom Storchenzentrum Rühstädt (Prignitz) rechnet, dass die Adebars Mitte/Ende März großflächig zurück in die Brutreviere kommen.
Der Storch aus Bad Freienwalde, der von den Einheimischen nur „Kurtchen Rotschnabel“ genannt wird, überwintert nach Angaben der Naturfreunde Deutschlands regelmäßig in Südspanien. „Auf einer Müllkippe nahe Gibraltars findet er zusammen mit anderen Störchen genug Nahrung“, erklärte Vereinsmitglied Bernd Müller. Aufgrund der milden Witterung ist er zusammen mit vier weiteren Artgenossen früher nach Deutschland zurückgekehrt. „Kollegen berichten, dass Kurtchens Begleiter in Schleswig-Holstein und Hessen gesichtet wurden“, sagte Müller.
Dagegen sei es mittlerweile auch keine Seltenheit mehr, dass verletzte Adebars schon mal in Deutschland überwintern. „Die Kälte ist für die Störche nicht so sehr das Problem, soweit sie einen windgeschützten Platz gefunden haben“, erklärte Elsner. Wenn Eis und Schnee liegen, sei es für sie schwer, Nahrung und Wasser zu finden.
Daher würden oft Menschen die Versorgung der Störche übernehmen.
Nach Angaben der Bundes-Arbeitsgemeinschaft Weißstorchschutz wurden 2012 in Brandenburg knapp 1300 Brutpaare gezählt. (dpa)
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